München (Reuters) – Der Augsburger Großgetriebehersteller Renk erwartet für 2025 angesichts der Aufrüstung einen Umsatz- und Gewinnsprung und erwägt eine Ausweitung der Produktion.
Der Auftragsbestand habe Ende des vergangenen Jahres bei rund fünf Milliarden Euro gelegen, teilte das vor allem für Panzergetriebe bekannte Unternehmen am Mittwoch mit. Davon seien 2,08 (Ende 2023: 1,78) Milliarden Euro feste Bestellungen. Daraus sollen in diesem Jahr mehr als 1,3 (2024: 1,14) Milliarden Euro Umsatz werden. Die Steigerung der Rüstungsausgaben in Europa – etwa durch das beschlossene Sondervermögen in Deutschland – sei darin noch gar nicht enthalten, sagte der neue Renk-Chef Alexander Sagel in einer Pressekonferenz.
Für den Fall, dass die Verteidigungsbudgets über das absehbare, erhöhte Niveau stiegen, spiele Renk gerade mehrere Szenarien für eine Ausweitung der Kapazitäten durch, erklärte Sagel. Auch Übernahmen seien ein wichtiger Teil der Strategie, auch über das laufende Jahr hinaus. Bis 2028 will Renk nach den bisherigen Planungen auf zwei Milliarden Euro Umsatz und ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von rund 300 Millionen Euro kommen.
In diesem Jahr soll sich das bereinigte Ebit auf 210 bis 235 (189) Millionen Euro verbessern, das wäre ein Plus von elf bis 24 Prozent. “Die Nachfrage nach Renk-Produkten ist auch aufgrund der weltweiten geopolitischen Entwicklungen ungebrochen hoch”, sagte Sagel.
Die Dividende für 2024 soll um 30 Prozent auf 42 (30) Cent je Aktie steigen. “Renk hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Ziele für 2024 am oberen Ende der Prognose erreicht”, erklärte Sagel. Alle drei Segmente hätten bei Umsatz und Gewinn zweistellige Wachstumsraten erreicht. Am stärksten legte mit 32 Prozent die Sparte Vehicle Mobility Solutions zu, zu der die Panzergetriebe unter anderem für den “Leopard 2”-Panzer gehören. Sie steht inzwischen für gut 60 Prozent des Umsatzes. An einen Verkauf des Gleitlager-Geschäfts denke Renk aber nicht, betonte der Vorstand.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)