Berlin (Reuters) – Der Außenhandelsverband BGA will angesichts der Zollpläne von US-Präsident Donald Trump seine ohnehin pessimistischen Exporterwartungen senken.
“Unsere bisherige Prognose für die Entwicklung der deutschen Exporte lag für das Jahr 2025 schon bei negativen minus 2,7 Prozent”, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, am Donnerstag. “Wir werden diese nun deutlich nach unten korrigieren.”
Trump hat zuvor Sonderzölle auf alle nicht in den USA gefertigten Autos in Höhe von 25 Prozent angekündigt. Die Maßnahme solle ab dem 2. April gelten. Jandura befürchtet negative Folgen für beide Seiten des Atlantiks. “Er wird zu einem erheblichen Einbruch des Wirtschaftswachstums, zu einer höheren Inflation und zu Arbeitsplatzverlusten in Europa und den USA führen.” Ein Handelskrieg kenne nur Verlierer.
Der BGA-Präsident fordert zugleich harte Gegenmaßnahmen. “Trump hat diesen Handelskrieg einseitig und auf Basis falscher Behauptungen begonnen”, sagte Jandura. “Ich fordere die Europäische Union zu klaren Gegenmaßnahmen auf. Diese sollten auch eine Reaktion auf die marktbeherrschende und übermächtige Rolle amerikanischer Digitalkonzerne in Europa beinhalten.”
Jandura forderte die Verhandler in den Koalitionsgesprächen zur Bildung einer neuen Bundesregierung dazu auf, auf die wirtschaftliche Wirklichkeit zu reagieren. “Wir stehen vor einem harten wirtschaftlichen Abschwung”, warnte er. “Es ist höchste Zeit, jetzt endlich mit den regulativen Spielereien und dem Kokettieren mit Steuererhöhungen aufzuhören.” Jetzt müssten bald und zügig Entlastungen für die heimischen Unternehmen folgen – bei Steuern, bei Energie, bei Sozialversicherungsbeiträgen und vor allem bei der Regulierung. Andernfalls werde “dieses Land, seine Unternehmen und seine Beschäftigten massiven Schaden nehmen”.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)