Blatt: Deutsche Wirtschaft schrumpft dieses Jahr erneut

Berlin (Reuters) – Das Handelsblatt Research Institute (HRI) zufolge wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr erneut leicht um 0,1 Prozent schrumpfen.

Wie das Handelsblatt am Freitag berichtete, prognostizieren die HRI-Ökonomen für das kommende Jahr aber einen Zuwachs um 0,9 Prozent. Dies wäre das erste Plus seit 2022. Die geplanten Vorhaben von CDU/CSU und SPD seien jedoch nicht geeignet, um die deutsche Volkswirtschaft zurück auf ihren alten Wachstumspfad zu bringen, heißt es in der neuen Konjunkturprognose des Instituts. “Auch gut gemeint ist das Gegenteil von gut”, kommentierte “Handelsblatt”-Chefökonom Bert Rürup die Pläne der vermutlich nächsten Bundesregierung. Diese versuche vorrangig, die strukturellen Probleme der deutschen Volkswirtschaft anzugehen. “Das mag kurzfristig das Wirtschaftswachstum leicht anregen, das markant zurückgegangene Produktionspotenzial wird dadurch jedoch nicht gesteigert”, so Rürup.

Das HRI geht davon aus, dass die geplanten neuen Vergünstigungen im Zusammenspiel mit den weiter leicht steigenden Reallöhnen dafür sorgen werden, dass der private Konsum 2025 und 2026 recht kräftig um 0,7 beziehungsweise 1,5 Prozent zulegt. Dennoch verteilt sich dieser Betrag angesichts der deutlich gewachsenen Bevölkerung auf mehr Köpfe, so das Institut. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit werde sich zunächst fortsetzen und erst zum Jahreswechsel abschwächen. Im Durchschnitt werden dem HRI zufolge im laufenden Jahr drei Millionen Menschen arbeitslos gemeldet sein, 2026 dann 3,14 Millionen Personen. Dies wäre der höchste Wert seit 2010, dem Jahr nach der Finanzkrise.

(Geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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