Frankfurt (Reuters) – Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck hat sich die weltweiten Vermarktungsrechte für das Krebsmittel Pimicotinib von Abbisko Therapeutics gesichert.
Dafür werde Merck dem chinesischen Unternehmen 85 Millionen Dollar zahlen, teilte der Dax-Konzern am Freitag mit. Ende 2023 hatte sich Merck eine exklusive Lizenz zur Vermarktung von Pimicotinib in China, Hongkong, Macau und Taiwan mit einer Option für den Rest der Welt gesichert, die der Konzern nun wahrnehme. “Diese Kollaboration unterstreicht unser Engagement für die Entwicklung neuer, dringend benötigter Therapieoptionen für Menschen mit seltenen Tumorerkrankungen”, sagte Andrew Paterson, Chief Marketing Officer des Unternehmensbereichs Healthcare von Merck.
Die beiden Unternehmen hatten mit dem Krebsmittel im November einen Studienerfolg in einer entscheidenden klinischen Studie der Phase 3 erzielt. Pimicotinib ist für die Behandlung von tenosynovialem Riesenzelltumor (TGCT) vorgesehen – ein gutartiger Tumor der Gelenke, der die Lebensqualität der Patienten allerdings erheblich beeinträchtigen kann. Entwickelt wird das Mittel von Abbisko.
Bei der Entwicklung neuer Medikamente mussten die Darmstädter in den vergangenen Jahren einige Rückschläge hinnehmen – zuletzt im Dezember bei dem Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib. Abgesehen von Pimicotinib befindet sich die restliche Medikamenten-Pipeline noch in einem frühen bis mittleren Stadium und ist damit noch weit von einer möglichen Marktzulassung entfernt. Die Pharmapipeline will Merck deshalb vor allem mit Einlizenzierungen stärken.
(Bericht von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)