Frankfurt (Reuters) – Beschäftigte des kriselnden Autozulieferers ZF Friedrichshafen haben Spar- und neue Geschäftsideen als Alternativen zum massiv geplanten Stellenabbau vorgebracht.
Bei der seit Oktober laufenden bundesweiten “Ideenschmiede”-Initiative des Betriebsrats von ZF seien mehr als 750 Rückmeldungen eingegangen, erlärte der Betriebsrat am Montag. Es gebe viele Vorschläge, wie sinnvoll gespart und effizienter gearbeitet werden könne. “Der Gesamtbetriebsrat schätzt, dass in Euren Vorschlägen ein Potenzial von mehreren hundert Millionen Euro steckt”, erklärte der Betriebsrat.
Die Arbeitnehmervertreter wollen die Anregungen aus der Belegschaft dem Vorstand des Stiftungskonzerns übergeben. Betriebsratschef Achim Dietrich appellierte an das Management, auf die eigenen Beschäftigten und Führungskräfte zu setzen, um einen Weg aus der Krise zu finden, statt auf die externen Berater von McKinsey. ZF leidet wegen schwacher Nachfrage und hoher Investitionen in Elektromobilität unter Umsatz- und Gewinnschwund. Der zweitgrößte deutsche Autozulieferer plant den Abbau von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland bis 2028, das wäre jeder vierte Arbeitsplatz hierzulande. Hohe Rückstellungen dafür trugen zu einem Nettoverlust von einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr bei.
(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)