Berlin (Reuters) – Die Inflationsrate in Deutschland dürfte ersten Daten aus den Bundesländern zufolge auch im März über der Marke von zwei Prozent gelegen haben.
In Baden-Württemberg und Bayern sank die Teuerungsrate leicht, während sie in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen auf dem Februar-Niveau verharrte sowie in Hessen und Sachsen stieg. Sie lag in den sechs Ländern zwischen 1,9 und 2,5 Prozent, wie die Statistischen Landesämter am Montag mitteilten. Das Statistische Bundesamt will auf dieser Basis am Nachmittag seine erste Schätzung zur bundesweiten Entwicklung im März veröffentlichen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen rechnen mit einem Rückgang der Teuerungsrate auf 2,2 Prozent. Im Januar und Februar hatte sie bei 2,3 Prozent betragen.
Preistreiber Nummer eins blieben im März die Nahrungsmittel. Diese kosteten beispielsweise in Bayern 4,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, während sich Energie im Freistaat um 2,7 Prozent verbilligte – darunter Heizöl, Kraftstoffe und Strom.
Die Teuerungsrate wird nach Prognose des Ifo-Instituts auch in den kommenden Monaten bei gut zwei Prozent liegen. Diese Vorhersage basiert auf einer neuen Umfrage unter Unternehmen zu deren Preiserwartungen. Das daraus berechnete Barometer fiel im März leicht auf 18,7 Punkte, nach 19,3 Zählern im Februar, wie das Münchner Institut mitteilte. Im Großen und Ganzen setze dieser Frühindikator für die Preisentwicklung in Deutschland damit seine seit fast zwei Jahren anhaltende Seitwärtsbewegung fort. “Die Inflationsrate dürfte daher auch in den kommenden Monaten weitgehend unverändert bei etwas mehr als zwei Prozent liegen”, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt in der Währungsunion mittelfristig einen Wert von zwei Prozent an. Da sie ihrem Ziel näher rückt, hat sie mehrfach ihren Leitzins gesenkt und dürfte diesen Kurs nach Prognose von Ökonomen fortsetzen.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)