Le Pen: Sehe nach Urteil keine Chance auf Wahlteilnahme 2027

Paris (Reuters) – Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen sieht nach ihrer Verurteilung keine Chance mehr auf eine Teilnahme an der Präsidentschaftswahl 2027.

“Um es klar zu sagen: Ich bin ausgeschlossen, aber in Wirklichkeit sind es Millionen von Franzosen, deren Stimmen ausgeschlossen wurden”, sagte Le Pen am Montagabend dem Sender TF1. Sollte es ihr gelingen, das Urteil noch rechtzeitig zu kippen, werde sie für das Präsidentenamt kandidieren. Sie habe aber kein Vertrauen darin, dass sie noch vor der Wahl dazu angehört werde. In Umfragen war Le Pen zuletzt Favoritin auf das Präsidentenamt.

Die 56-Jährige sagte zudem, das Gericht habe eine politische Entscheidung gefällt. Sie solle ganz bewusst von der Wahl 2027 ferngehalten werden. Sie sei aber unschuldig. Das Urteil sollte alle jene empören, die an Demokratie glaubten. Es bedeute aber nicht, dass sie sich nun aus der Politik zurückziehe.

Ein Gericht in Paris hatte am Montag unter anderem geurteilt, dass Le Pen mit sofortiger Wirkung für fünf Jahre von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen wird. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass unter anderem Le Pen als Vorsitzende der Partei RN mehr als vier Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Parlaments veruntreut hat, um Mitarbeiter der Partei in Frankreich zu bezahlen.

(Bericht von Benoit Van Overstraeten, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL301C6-VIEWIMAGE