Zürich (Reuters) – Die Anzahl der notleidenden Firmen ist einer Studie zufolge in Europa auf den Stand der Corona-Pandemie geklettert.
11,5 Prozent der europäischen Unternehmen befänden sich 2024 in finanziellen Schwierigkeiten, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Restrukturierungsberaters Alvarez&Marsal. Dies sei gut ein Fünftel mehr als vor Jahresfrist. “Die europäischen Unternehmen stehen von allen Seiten unter Druck, da die Nachfrage sinkt und die Unsicherheit der Verbraucher sowie die Finanzierungskosten steigen”, erklärte A&M-Experte Gioele Balmelli. Einzelhandel, Chemie, Medien und Unterhaltung, Industrie und das Baugewerbe seien am stärksten von der Krise betroffen.
Deutschland weise den höchsten Anteil an notleidenden Unternehmen in der Region und den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr auf, der Anteil angeschlagener Firmen habe sich auf 16,6 Prozent verdoppelt. Die größte europäische Volkswirtschaft habe mit einer schwächelnden globalen Nachfrage, hohen Energiekosten, Infrastrukturproblemen und politischer Instabilität im In- und Ausland zu kämpfen. Aber auch die Schweiz habe im Jahresvergleich einen der stärksten Zuwächse bei Unternehmen mit Insolvenzrisiko verzeichnet. 8,2 Prozent der Firmen befänden sich in Schwierigkeiten. Schweizer Unternehmen mit einem hohen Anteil an Exporten etwa in die USA, nach Deutschland und China, seien besonders gefährdet.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)