Vulkan in Island ausgebrochen – Gefahrengebiet evakuiert

Kopenhagen (Reuters) – In Island ist nahe der Hauptstadt Reykjavik ein Vulkan ausgebrochen.

“Achtung: Ein Ausbruch hat begonnen”, teilte das Wetteramt am Dienstag mit. Die Lava durchdrang Schutzwälle in der Nähe der Fischerstadt Grindavik südwestlich von Reykjavik. Anwohner, die nach früheren Ausbrüchen zurückgekehrt waren, wurden erneut in Sicherheit gebracht. “Im Moment fließt Lava durch die Barriere, aber es ist bisher ein sehr begrenzter Ausbruch”, sagte Rikke Pedersen vom Nordischen Vulkanologischen Zentrum. Der Rettungsdienst evakuierte auch ein nahe gelegenes Luxus-Spa, nachdem Geologen vor der unmittelbar bevorstehenden Eruption gewarnt hatten.

Von dem Ausbruch auf der Halbinsel Reykjanes ist die Hauptstadt bislang nicht direkt betroffen. Es gab auch keine größeren Aschewolken, die den Flugverkehr gestört hätten. Isländische Experten gehen davon aus, dass sich die sogenannten Spalteneruptionen, bei denen Lava aus langen Rissen in der Erdkruste und nicht aus einer einzelnen Vulkanöffnung fließt, über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte wiederholen könnten.

Der Inselstaat im Nordatlantik hat knapp 400.000 Einwohner und lockt jedes Jahr Tausende Touristen an, die seine raue Natur mit Geysiren, heißen Quellen und Vulkanen erkunden wollen. Island liegt zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Erdplatte. Da sich die Platten in entgegengesetzte Richtungen bewegen, kommt es in dem Inselstaat immer wieder zu Beben und Vulkanausbrüchen.

(Bericht von Louise Rasmussen, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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