Wien (Reuters) – Der ehemalige Immobilien-Tycoon und Signa-Gründer Rene Benko muss vorerst weiterhin in Untersuchungshaft bleiben.
Wie das Landesgericht für Strafsachen Wien am Montag mitteilte, wurde die U-Haft um zwei weitere Monate verlängert. Das Gericht begründete das mit dem weiterhin bestehenden dringenden Tatverdacht. Eine nächste Haftprüfung habe spätestens bis zum 10. Juni zu erfolgen.
Auf Antrag der Verteidigung fand am Montag eine Haftverhandlung statt. Benkos Anwalt machte geltend, dass die Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft nicht vorlägen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sprach sich hingegen für eine Verlängerung der Maßnahme aus.
Benko war im Januar in seiner Villa in Innsbruck festgenommen worden und befindet sich seither in Wien in Untersuchungshaft. Dem 47-Jährigen werden unter anderem Betrug und Delikte im Zusammenhang mit der Insolvenz seines Firmengeflechts vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Ermittlungen laufen zudem auch in Deutschland, Italien und Liechtenstein. Die Vorwürfe werden von Benkos Verteidigung zurückgewiesen.
Der aus Tirol stammende Unternehmer galt einst als einer der bedeutendsten Immobilieninvestoren Europas. Mit seinem weit verzweigten Signa-Konzern – zu dem unter anderem zahlreiche Immobilienprojekte sowie der deutsche Warenhauskonzern Galeria gehörten – verantwortete Benko Ende 2023 die bislang größte Unternehmenspleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. In der Folge meldeten Gläubiger Forderungen in Milliardenhöhe an.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)