Russland begrüßt angekündigte Gespräche zwischen USA und Iran

Moskau/Berlin (Reuters) – Russland unterstützt nach eigenen Angaben sowohl direkte als auch indirekte Gespräche der Regierungen in Washington und Teheran über das iranische Atomprogramm.

Solche Kontakte böten eine Chance zur Entspannung zwischen den USA und dem Iran, erklärte das Präsidialamt in Moskau am Dienstag. Im Gespräch mit Reportern bekräftigte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die russische Unterstützung für eine diplomatische und politische Lösung. Auch die Bundesregierung begrüßte die Aussicht auf neue Verhandlungen des Iran mit den USA.

“Wir wissen, dass bestimmte Kontakte, direkte und indirekte, in Oman geplant sind. Dies kann natürlich nur begrüßt werden, da es zu einer Entspannung rund um den Iran führen könnte”, sagte Peskow. Iranische Staatsmedien berichteten am Dienstag, dass die Gespräche zwischen den USA und dem Iran am 12. April in Oman stattfinden sollen. Das Format der Gespräche bleibt unklar. US-Präsident Donald Trump hatte am Montag angekündigt, dass die beiden Länder kurz vor der Aufnahme direkter Gespräche stünden. Der iranische Außenminister erklärte jedoch, die Diskussionen in Oman würden indirekt und über Vermittler geführt.

Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, man sei “weiterhin äußerst besorgt über Irans Nuklearprogramm”. Die Regierung in Teheran habe in den vergangenen Monaten weiter eskaliert, etwa durch eine massive Ausweitung der Kapazitäten zur Uran-Anreicherung. Eine Lösung werde daher “umso dringlicher”. Das Format E3 (Deutschland, Frankreich und Großbritannien) habe mit Iran in den vergangenen Monaten mehrfach Gespräche geführt, “um die hohe Dringlichkeit der internationalen Besorgnis zu unterstreichen und das Potenzial einer Verhandlungslösung auszuloten”, hieß es weiter. “Wir begrüßen es, dass es nun auch einen Gesprächsfaden zwischen den USA und Iran gibt.”

TRUMP: IRAN DARF KEINE ATOMWAFFEN HABEN

Trump hat in den vergangenen Monaten wiederholt erklärt, er wolle ein Abkommen mit dem Iran über dessen langjähriges Atomprogramm. Er drohte jedoch mit militärischen Maßnahmen, falls keine Einigung erzielt werde. Iran dürfe nicht in den Besitz von Atomwaffen kommen. Russland hat die diplomatischen und militärischen Beziehungen zum Iran seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine vertieft. Die russischen Streitkräfte setzen in der Ukraine in großem Umfang Drohnen iranischer Bauart ein. Die Regierung in Moskau hat angeboten, Gespräche zwischen den USA und Iran zu vermitteln.

In Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 hatten sich die USA aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 zurückgezogen, das auch die Europäer mit unterzeichnet hatten. Es sieht eine strikte Begrenzung der Atomaktivität des Iran vor und im Gegenzug eine Lockerung der Sanktionen gegen das Land. Nach dem Rückzug der USA aus der Vereinbarung verstieß der Iran wie angekündigt gegen die Auflagen und überschritt die Grenzwerte bei seiner Uran-Anreicherung. Der Westen wirft dem Iran seit langem vor, er strebe nach Atomwaffen. Der Iran weist dies zurück und erklärt, sein Atomprogramm diene nur der zivilen Nutzung und Energiegewinnung.

(Bericht von Dmitry Antonov, Alexander Ratz; Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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