Finanzpaket bessert Stimmung im Mittelstand: Mit US-Zollhammer droht Dämpfer

Berlin (Reuters) – Das Geschäftsklima von kleinen und mittleren Firmen in Deutschland hat sich dank Rückenwind von der Politik im März kräftig aufgehellt.

Das signalisieren die Ergebnisse des am Mittwoch veröffentlichten KfW-Ifo-Mittelstandsbarometers: Es stieg um 3,9 auf minus 17,6 Punkte. “Das Fiskalpaket von Union und SPD war für die mittelständischen Unternehmen in Deutschland zwar nicht so ein massiver Stimmungsbooster wie zunächst für den Finanzmarkt”, erläuterte KfW-Konjunkturexperte Philipp Scheuermeyer die Daten. “Aber an der Erwartungsaufhellung lässt sich doch eine wohlwollende Wahrnehmung ablesen.” Allerdings sei die gerade begonnene Stimmungsaufhellung durch die angekündigten Zollerhöhungen der USA bereits im laufenden Monat wieder gefährdet.

“Auch wenn deutsche Mittelständler zumeist stärker auf den Binnenmarkt fokussiert sind als die Großunternehmen, werden sie die Zollerhöhungen über Liefer- und Leistungsverflechtungen ebenfalls zu spüren bekommen”, warnte der Experte.

Trotz des Anstiegs liegt das Mittelstandsbarometer weiter deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, den die Null-Linie markiert. Der Aufwärtssatz im März entspricht aber immerhin dem 1,5-Fachen einer durchschnittlichen monatlichen Veränderung, wie die staatliche Förderbank KfW erläuterte. Sie wertet für das Barometer die Ergebnisse der Konjunkturumfragen des Münchner Ifo-Instituts aus, unterteilt nach Größenklassen der Unternehmen und Hauptwirtschaftsbereichen.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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