Südkorea steuert nach Regierungskrise auf Machtwechsel zu

Seoul (Reuters) – Südkorea steuert nach der Amtsenthebung des Präsidenten Yoon Suk Yeol auf einen Machtwechsel zu.

Der in Umfragen vorne liegende

Oppositionsführer Lee Jae-myung gab am Mittwoch seinen Rücktritt als Parteivorsitzender bekannt. Es wird erwartet, dass er bald seine Kandidatur für das Präsidentenamt bei der vorgezogenen Wahl am 3. Juni bekannt geben wird. “Ich werde nun neue Arbeit aufnehmen”, sagte Lee bei einer Parteisitzung. Weitere Details gab er zunächst nicht bekannt. Südkoreas Arbeitsminister Kim Moon-soo von der regierenden People Power Party erklärte ebenfalls seine Kandidatur.

Ex-Präsidenten Yoon hatte im Dezember das Kriegsrecht ausgerufen und damit die schwerste politische Krise des Landes seit Jahrzehnten ausgelöst. Der 64-Jährige muss sich in einem Strafverfahren wegen Aufruhrs verantworten.

Auch Lee steht im Visier der Justiz. Im März hob ein Gericht zwar einen Schuldspruch wegen Verstoßes gegen das Wahlgesetz auf. Die Staatsanwaltschaft legte jedoch Berufung beim Obersten Gerichtshof ein. Gegen Lee laufen zudem weitere Verfahren wegen Anklagen, die von Bestechung bis Korruption reichen. Es ist unklar, ob eines dieser Gerichtsverfahren Lee im Wahlkampf behindern wird.

Der neue Präsident steht vor der Aufgabe, die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens durch den Handelskrieg mit den USA zu steuern, die weitreichende Zölle verhängt haben. Er wird zudem mit einem erbitterten parteipolitischen Streit konfrontiert sein, der durch die Amtsenthebung Yoons noch verschärft wurde.

(Bericht von Jack Kim und Ju-min Park, geschrieben von Anneli Palmen; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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