Paris (Reuters) – Die Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump hat aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau das Vertrauen in den Dollar geschwächt.
Bei der Konstanz der US-Politik der vergangenen Jahrzehnte sei ein wichtiges Element die Bindung an die zentrale Rolle des Dollar gewesen, sagte das EZB-Ratsmitglied am Donnerstag im Radiosender France Inter. “Ich glaube, dass die Trump-Administration diese Ansicht auch vertritt, aber sie ist sehr inkohärent in der Art und Weise, wie sie das praktiziert”, sagte Villeroy. “Was in den letzten Tagen und Wochen geschehen ist, wirkt sich negativ auf das Vertrauen in den US-Dollar aus”, fügte er hinzu.
Am Mittwoch machte Trump bei den meisten Ländern vorübergehend einen Rückzieher, während sich der Zoll-Konflikt mit China zuspitzt. Trump erklärte, er habe weitgehend eine 90-tägige Pause angeordnet und den Satz der jüngsten Zölle deutlich gesenkt. Dem Präsidialamt zufolge bleibt es aber beim Basiszollsatz von zehn Prozent. Auch die 25 Prozent auf Autos, Stahl und Aluminium gelten weiter.
Protektionismus und Unvorhersagbarkeit seien zudem schlechte Faktoren für die US-Wirtschaft, sagte Villeroy. Aus seiner Sicht könnte die jüngste Entwicklung der internationalen Rolle des Euro einen Schub geben. “Gott sei Dank hat Europa vor 25 Jahren den Euro geschaffen,” sagte er. “Wir haben unsere eigene Währungsautonomie errichtet und können unsere Zinssätze anders managen als die Amerikaner”. Das sei vorher nicht der Fall gewesen. Villeroy bekräftigte außerdem, dass er keine Rezession in Frankreich erwarte.
(Bericht von Nicolas Delame, Sudip Kar-Gupta; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)