München (Reuters) – Geldregen für den Freistaat Bayern und die Sparkassen: Die BayernLB stockt die Ausschüttung an ihre Eigentümer kräftig auf.
Für das abgelaufene Jahr sollen sie zusammen 600 (2023: 350) Millionen Euro aus dem Gewinn der Landesbank erhalten, wie die BayernLB am Freitag mitteilte. Vorstandschef Stephan Winkelmeier sprach von einer “durchaus stattlichen” Ausschüttung. Diese sei auch ein Dank dafür, dass das Land und die Sparkassen der Bank in der Finanzkrise beigestanden hätten. Die BayernLB könne es sich leisten. Sie schüttet fast die Hälfte ihres Nettogewinns aus, der 2024 um fünf Prozent auf 1,23 (1,17) Milliarden Euro gestiegen war. Dem Freistaat stehen 80 Prozent der Ausschüttung zu, den bayerischen Sparkassen 20 Prozent.
Für das neue Jahr ist die BayernLB vorsichtig. Das Ergebnis vor Steuern soll zwischen 1,0 und 1,3 Milliarden Euro liegen, nachdem es 2024 trotz deutlich höherer Abschreibungen vor allem auf Immobilien auf 1,58 (1,44) Milliarden Euro gestiegen war. Mehr als zwei Drittel davon steuert die Berliner Direktbank-Tochter DKB bei. “Das wird ein Schnaps weniger werden”, sagte Winkelmeier mit Blick auf das Konzernergebnis. Nach dem ersten Quartal steuere die Bank eher auf das untere Ende der Spanne zu.
Einige Sondereffekte wie der steile Zinsanstieg ließen sich 2025 nicht wiederholen. Dazu kämen die anhaltend schwache Konjunktur in Deutschland und der Zollstreit mit den USA. “Die Zahl der freudigen Ereignisse ist zurzeit überschaubar”, sagte Winkelmeier. Zölle zwischen 20 und 30 Prozent könnten die Kunden der Landesbank aber verkraften, ohne dass diese ihre Prognosen korrigieren müsse. Das milliardenschwere Konjunkturpaket der Bundesregierung habe die Stimmung im Mittelstand aber deutlich verbessert, wie derzeit auf der Baumaschinen-Messe “Bauma” zu spüren sei.
Dazu kommen Belastungen durch das IT-Projekt “Kopernikus”, das Winkelmeier inzwischen auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag veranschlagt. 200 Millionen habe die Bank dafür schon ausgegeben. Der langjährige Finanzvorstand Markus Wiegelmann sollte sich eigentlich auf das Projekt konzentrieren und hatte die Verantwortung für die Bilanz abgegeben, kündigte aber zum 30. Juni 2025. Winkelmeier sagte, die Suche nach einem IT-Vorstand sei auf der Zielgeraden, das Finanzressort werde er selbst bis auf Weiteres betreuen.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)