Düsseldorf (Reuters) – Der ins Visier von Finanzinvestoren geratene Verpackungs- und Medizintechnikhersteller Gerresheimer ist dank eines Zukaufs mit Zuwächsen ins neue Jahr gestartet.
Gerresheimer verzeichnete im ersten Quartal mit Hilfe der 2024 übernommenen italienischen Bormioli Pharma ein Umsatzplus von 11,6 Prozent auf 520,1 Millionen Euro, der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) legte um 13,1 Prozent auf 91,5 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Bormioli hebe Gerresheimer auf eine neue Ebene, sagte Konzernchef Dietmar Siemssen. Organisch gingen die Erlöse von Dezember bis Februar indes um 6,5 Prozent zurück – was unter anderem an der Verschiebung von Umsätzen und einer schwächelnden Nachfrage der Kosmetik-Industrie lag. Seine Prognose für 2025 und auch die Mittelfrist-Ziele bekräftigte Siemssen. Gerresheimer-Aktien legten daraufhin zunächst zu, danach drehten sie mit dem Gesamtmarkt ins Minus.
Für 2025 erwartet Gerresheimer weiter ein Umsatzwachstum zwischen drei und fünf Prozent und könnte damit bei rund 2,5 Milliarden Euro landen, sagte der Gerresheimer-Chef. Die Auftragseingänge im ersten Quartal hätten sich stark entwickelt und stützten den Ausblick. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) soll 2025 bei rund 22 Prozent liegen.
Gerresheimer hatte im Februar Gespräche mit Finanzinvestoren über ein mögliches Übernahmeangebot bestätigt. Insider hatten dann im März gesagt, Warburg Pincus und KKR hätten Gerresheimer zusammen mit der Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) eine nicht bindende Offerte von fast 90 Euro je Aktie vorgelegt. KKR habe indes einen Rückzieher gemacht und das Konsortium verlassen, meldete die Agentur Bloomberg Anfang April. Siemssen hielt sich dazu bedeckt – er sagte nur, dass die Gespräche andauerten. Gerresheimer stellt unter anderem Pens her, die etwa zur Injektion von Medikamenten zur Gewichtsabnahme wie Wegovy von Novo Nordisk verwendet werden.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)