Jordanien: Angriffe mit Raketen und Drohnen vereitelt

– von Suleiman Al-Khalidi

Amman (Reuters) – Jordanien hat nach offiziellen Angaben eine Gruppe mit Verbindungen zur Muslimbruderschaft und dem Libanon zerschlagen, die Angriffe mit Raketen und Drohnen geplant haben soll.

Es seien 16 Personen festgenommen worden, teilten die Behörden am Dienstag mit. Ziel des Komplotts sei es gewesen, Chaos zu säen und Zerstörung im Königreich anzurichten, erklärte der Geheimdienst. Die Sicherheitskräfte hätten eine Raketenfabrik und eine Produktionsstätte für Drohnen entdeckt. Den Angaben zufolge war mindestens eine Rakete startbereit. Ein Regierungssprecher gab die Reichweite der Geschosse mit drei bis fünf Kilometern an. Die Festgenommenen seien dem Gericht für Staatssicherheit überstellt worden, sagte er. Man werde ihre Geständnisse veröffentlichen.

Die jordanischen Behörden erklärten, die Gruppe sei seit 2021 überwacht worden. Dem Regierungssprecher zufolge wurden einige der Festgenommenen im Libanon ausgebildet. Der libanesische Ministerpräsident Nawaf Salam kündigte die Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei dem Fall an. Aus jordanischen Sicherheitskreisen verlautete zudem, die Verdächtigen hätten Verbindungen zur Muslimbruderschaft, der größten Oppositionsbewegung des Landes. Der Anführer und Ausbilder der Zelle operiere vom Libanon aus. In einem Schreiben der Bruderschaft an die Nachrichtenagentur Reuters wurde jede Verbindung zu dem mutmaßlichen Komplott zurückgewiesen. Man habe immer eine friedliche Politik verfolgt.

Jordanien hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten Waffenschmuggel durch Eindringlinge verhindert, die Verbindungen zu pro-iranischen Milizen in Syrien sowie radikalen palästinensischen Gruppen im Libanon gehabt hätten. Die Waffen seien dabei zum Teil für das Westjordanland bestimmt gewesen. Dabei seien auch mehrere Jordanier festgenommen worden, die Verbindungen zu radikalen Palästinensern gehabt hätten. Jordanien ist ein wichtiger Verbündeter der USA. Dort sind mehr als 3500 US-Soldaten stationiert. Das Königreich ist seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 zunehmend von pro-iranischen Gruppen mit Sitz in Syrien und dem Irak ins Visier genommen worden.

(Weitere Berichterstattung Jana Choukeir; Geschrieben von Christian Rüttger und Scot W. Stevenson, redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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