Franziskus wird am Samstag beigesetzt – Gäste aus aller Welt erwartet

– von Joshua McElwee und Crispian Balmer

Vatikanstadt (Reuters) – Der am Ostermontag verstorbene Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt.

Bereits ab Mittwochmorgen werde der Leichnam des 88-Jährigen im Petersdom aufgebahrt, teilte der Vatikan am Dienstag mit. Zur Beerdigung des bisherigen Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche mit etwa 1,4 Milliarden Gläubigen weltweit werden Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet. Auch US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wollen kommen. Aus Deutschland wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Rom reisen.

Der Vatikan veröffentlichte Fotos vom Leichnam des Papstes, der in einem Holzsarg in der Kapelle der Residenz Santa Marta aufgebahrt war. Dort hatte Franziskus während seines zwölfjährigen Pontifikats gelebt. Die Schweizergarde stand zu beiden Seiten des offenen Sarges. Angehörige des Vatikans konnten dort Abschied nehmen von Franziskus, der nach Angaben des Vatikans an einem Schlaganfall und Herzstillstand verstarb.

ÜBERFÜHRUNG IN PETERSDOM AM MITTWOCH

Sein Leichnam soll am Mittwoch um 09.00 Uhr in einer von Kardinälen angeführten Prozession in den angrenzenden Petersdom überführt werden. Dort können Besucher dem ersten lateinamerikanischen Papst die letzte Ehre erweisen. Die Trauerfeier findet am Samstag um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz vor der Basilika statt.

Zur Trauerfeier angesagt haben sich bereits Trump und seine Frau. Zu den weiteren Staatsoberhäuptern, die an dem Gottesdienst teilnehmen werden, gehören neben Steinmeier auch Javier Milei, der Präsident von Franziskus’ Heimatland Argentinien, und Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva. Aus Europa reisen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und das belgische Königspaar Philippe und Mathilde an.

BEISETZUNG NICHT IM PETERSDOM

Der Papst wird auf eigenen Wunsch nicht im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt. Dies geht aus seinem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Testament hervor. Alle Kardinäle in Rom kamen am Dienstagvormittag zu einer Sitzung zusammen, um die Terminabfolge der kommenden Tage festzulegen.

Der Beginn des Konklaves zur Wahl eines neuen Papstes ist noch offen. Die geheime Versammlung aller derzeit etwa 135 wahlberechtigten Kardinäle dürfte frühestens am 6. Mai und spätestens am 11. Mai beginnen, wenn nach dem Todestag die übliche Frist von 15 bis 20 Tagen eingehalten wird.

Franziskus hat fast 80 Prozent der über die ganze Welt verstreuten Kardinalwahlmänner ernannt. Damit dürfte die Wahrscheinlichkeit steigen, dass sein Nachfolger seinen reformierten Kurs fortsetzen könnte. Viele der Kardinäle sind außerhalb ihrer Landesgrenzen kaum bekannt und werden sich bei den sogenannten Generalkongregationen kennenlernen, die in den Tagen vor Beginn des Konklaves stattfinden und bei denen ein Anforderungsprofil an den nächsten Papst erstellt wird.

(Zusätzliche Berichterstattung von Alvise Armellini. Geschrieben von Holger Hansen, redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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