Schwaches Asien-Geschäft versalzt Delivery Hero die Suppe

Frankfurt/Danzig (Reuters) – Häufigere und größere Bestellungen haben Delivery Hero einen überraschend großen Umsatzsprung beschert.

“Wir sehen eine weitere Beschleunigung im Wachstum in den meisten Segmenten”, sagte Niklas Östberg, der Chef des Lebensmittel-Lieferdienstes, am Donnerstag. Das Sorgenkind blieb allerdings das schwächelnde Asien-Geschäft, das rund ein Drittel zum Konzernumsatz beiträgt. Die Enttäuschung der Anleger über die dortige Entwicklung brockte den Aktien des Konzerns ein Kursminus von zeitweise zehn Prozent ein.

Das über die Plattform gehandelte Brutto-Warenvolumen (GMV) in Asien schrumpfte den Angaben zufolge um mehr als elf Prozent und damit etwas deutlicher als erwartet auf 5,4 Milliarden Euro. Dies schüre die Sorgen vor den Folgen des harten Wettbewerbs im wichtigen südkoreanischen Markt, schrieben die Analysten der Bank UBS.

Das dortige Geschäft werde aber im Laufe dieses Jahres auf den Wachstumspfad zurückkehren, prognostizierte Delivery-Hero-Finanzchefin Marie-Anne Popp in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die hierfür notwendigen Reformen seien bereits eingeleitet worden. Es dauere aber einige Zeit, bis die Maßnahmen griffen.

ROBUSTES KONZERNWACHSTUM UND BEKRÄFTIGTE ZIELE

Insgesamt wuchs das GMV im Berichtszeitraum um neun Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz legte sogar um 22 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu. Rechne man die Effekte von Hyperinflation heraus, habe sich das Wachstumstempo beider Kennziffern allerdings etwas verlangsamt, betonte Analystin Silvia Cuneo von der Deutschen Bank.

Das Unternehmen peilt für 2025 weiterhin ein Wachstum von acht bis zehn Prozent beim GMV und von 17 bis 19 Prozent beim Konzernumsatz an. Das Betriebsergebnis solle auf 975 bis 1,025 Milliarden Euro steigen.

(Bericht von Hakan Ersen, Paolo Laudani und Linda Pasquini. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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