Berlin (Reuters) – Die deutsche Fluggesellschaft Condor hat dank operativer Fortschritte ihren Konzernverlust im vergangenen Jahr halbiert und will mit der Flotte deutlich wachsen.
Der Jahresfehlbetrag lag im Geschäftsjahr 2023/24 bei 62 (Vorjahr: 123) Millionen Euro, sagte Airline-Finanzchef Björn Walther am Freitag. Der Umsatz stieg um rund 16 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Eine konkrete Prognose für das aktuelle bis Ende September 2025 laufende Geschäftsjahr wagte Konzernchef Peter Gerber nicht. Er signalisierte aber, dass man wegen des guten operativen Trends eine positive Erwartung habe.
Die Airline sei derzeit mit rund 60 Flugzeugen unterwegs und wolle die Flotte auf der Kurz- und Langstrecke mittelfristig spürbar ausbauen. “Wenn Airbus liefert, wenn die bereit sind, planen wir ein deutliches Wachstum”, sagte Gerber mit Blick auf aktuelle Lieferprobleme beim europäischen Flugzeugbauer. “Ansonsten müssen wir Lücken stopfen, wie das im Moment alle machen müssen.”
Während der Corona-Krise wurde Condor mit staatlicher Finanzhilfe vor dem Untergang bewahrt und fand mit dem britisch-deutschen Vermögensverwalter Attestor 2021 einen neuen Eigner. Seither gehören dem aus Familienvermögen und Universitätsstiftungen gespeisten Investor 51 Prozent der Condor, die restlichen 49 Prozent liegen noch beim Staat.
Der staatliche Kredit von ursprünglich 550 Millionen Euro werde spätestens bis September 2026 zurückgezahlt, sagte Finanzchef Walther. “Momentan gibt es keine Anzeichen, dass Attestor kurzfristig die Mehrheit übernehmen wird.” Dies könne sich Ende kommenden Jahres klären. Gerber ergänzte, Attestor sei kein Fonds, der schnell wieder aussteigen müsse. “Die freuen sich über jede positive Wertentwicklung – egal wie sich die erstmal darstellt.”
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Myria Mildenberger; – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)