Russische Zentralbank belässt Leitzins bei 21 Prozent – auch wegen Trump

Moskau (Reuters) – Die russische Zentralbank bleibt trotz nachlassenden Preisdrucks bei ihrer Hochzinspolitik – auch wegen der US-Zollpolitik. Der Leitzins werde bei 21 Prozent belassen, teilten die Währungshüter am Freitag mit.

Er verharrt damit auf dem höchsten Wert seit Anfang der 2000er Jahre. Die Inflation beginne zwar zu sinken. Die russische Wirtschaft sehe sich jedoch aufgrund der durch die hohen US-Handelszölle ausgelösten globalen Wirtschaftsturbulenzen neuen Risiken ausgesetzt, hieß es zur Begründung. US-Präsident Donald Trump hat mit den Sonderzöllen einen globalen Handelskonflikt ausgelöst.

“Ein weiterer Rückgang der Wachstumsrate der Weltwirtschaft und der Ölpreise im Falle einer Eskalation der Handelsspannungen könnte über die Dynamik des Rubel-Wechselkurses inflationsfördernde Auswirkungen haben”, hieß es in einer Erklärung der Zentralbank, deren Zinsentscheidung am Markt weitgehend so erwartet worden war. Je schwächer der Rubel, desto teurer werden Importe – was wiederum auf die Verbraucherpreise durchschlagen kann. Der Rubel hat in diesem Jahr um 37 Prozent zum Dollar aufgewertet.

Die russische Wirtschaft hat sich während des dreijährigen Kriegs gegen die Ukraine trotz vieler westlicher Sanktionen besser entwickelt als erwartet. Das Land bereitet sich jedoch nun auf eine längere Phase niedriger Ölpreise und sinkender Haushaltseinnahmen vor.

(Bericht von Gleb Bryanski, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Klaus Lauer – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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