Schlichtungsempfehlung könnte Streiks von Bodenpersonal an Flughäfen verhindern

Berlin (Reuters) – In den Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal an deutschen Flughäfen gibt es im Schlichtungsverfahren eine Einigungsempfehlung.

Dies teilten am Freitag die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) und die Gewerkschaft Verdi mit. Deren Gremien müssen nun noch grünes Licht geben. “Die für den Beginn der kommenden Woche geplante Annahme der Schlichtungsempfehlung würde dazu führen, dass weitere Arbeitskampfmaßnahmen in den Bodenverkehrsdiensten an den deutschen Flughäfen für die kommenden beiden Jahre vom Tisch sind und Flugreisende mit einem reibungslosen Flugbetrieb rechnen können.”

Die drei Tarifparteien äußerten sich nicht zur Wahrscheinlichkeit, ob es Anfang nächster Woche grünes Licht geben dürfte. In Deutschland sorgen etwa 30.000 Beschäftigte für den reibungslosen Ablauf des Flugverkehrs.

Es sei gelungen, das am 6. April erzielte Ergebnis für den öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen auf die Bodenverkehrsdienste zu übertragen, sagte Yvonne Sachtje, die als unparteiische Vorsitzende das Schlichtungsverfahren moderierte. Die Empfehlung beinhalte neben weiteren finanziellen Verbesserungen für die Beschäftigten eine längere Laufzeit des Entgelttarifvertrags um ein Jahr. “Wir konnten durch eine Verlängerung der Laufzeit den Branchentarifvertrag stärken und für die kommenden beiden Jahre Arbeitskampfmaßnahmen ausschließen.”

Die Schlichtungsempfehlung sieht eine Laufzeit bis zum 31. März 2027 vor. Sie empfiehlt eine lineare Erhöhung der sogenannten Tabellenentgelte um 3,0 Prozent (mindestens 110 Euro) ab dem 1. April 2025 und eine weitere Erhöhung ab dem 1. Mai 2026 (35 Euro plus 2,8 Prozent). Zudem sollen Zulagen für Schichtarbeit (60 Euro) und Wechselschichtarbeit (95 Euro) eingeführt sowie zwei Sonderzahlungen von je 200 Euro für 2025 und 2026 gewährt werden. Ferner erhalten die Beschäftigten und Auszubildenden ab 2027 einen zusätzlichen Tag Erholungsurlaub.

(Bericht von Klaus Lauer; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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