Washington (Reuters) – US-Präsident Donald Trump führt nach eigenen Angaben Gespräche mit China über ein Zollabkommen.
Sein Amtskollege Xi Jinping habe ihn angerufen, sagte der Republikaner in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem “Time Magazin”. Peking hat bislang amerikanische Darstellung über laufende Gespräche bestritten. Trump sagte nicht, wann Xi angerufen habe oder worüber die beiden Staatschefs gesprochen hätten. “Er hat angerufen. Und ich glaube nicht, dass das ein Zeichen von Schwäche seinerseits ist.”
Das chinesische Außenministerium reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme zu den Aussagen. Vor der Veröffentlichung von Trumps jüngsten Äußerungen wurde die Regierung in Washington aufgefordert, die Öffentlichkeit hinsichtlich der bilateralen Zollverhandlungen nicht länger “in die Irre zu führen”. Die US-Regierung hat die Volksrepublik mit hohen Zöllen überzogen, die diese ihrerseits mit Gegenzöllen beantwortet hat. Das hat Sorgen vor einem weltweiten Handelskrieg ausgelöst.
Trump fügte hinzu, dass er in etwa drei bis vier Wochen mit Abschlüssen bei Zöllen rechnen. Auf die Frage, ob er es als Sieg betrachten würde, wenn die USA in einem Jahr immer noch Zölle von bis zu 50 Prozent erheben würden, sagte er: “Ein totaler Sieg.”
Trump äußerte sich auch zu anderen politischen Themen. Zum russischen Krieg gegen die Ukraine sagte er: “Die Krim wird bei Russland bleiben.” Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verstehe das. “Sie gehörte denen schon lange vor Trumps Amtsantritt.” Russland hat die strategisch wichtige Halbinsel im Schwarzen Meer bereits 2014 annektiert – international anerkannt ist das nicht.
Der US-Präsident prognostizierte außerdem, dass Saudi-Arabien dem sogenannten Abraham-Abkommen beitreten werde. Damit sollen Israels Beziehungen zu einer Reihe von Staaten in der Region normalisiert werden.
(Bericht von Rami Ayyub und Susan Heavey, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)