Marktturbulenzen füllen Kassen der UBS

(Stellt im dritten Absatz, letzter Satz den Nettoneugeldzufluss richtig auf 32 (nicht 27) Milliarden Dollar)

Zürich (Reuters) – Die UBS hat auch dank der Marktturbulenzen und üppig sprudelnder Handelserträge zum Jahresauftakt überraschend gut verdient.

Der Reingewinn erreichte in den ersten drei Monaten 1,7 Milliarden Dollar, wie die Schweizer Großbank am Mittwoch mitteilte. Das ist zwar leicht weniger als ein Jahr zuvor, aber mehr als von Analysten erwartet, die einer Umfrage der Bank zufolge im Schnitt mit 1,3 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der um Sonderfaktoren wie Restrukturierungs- und Rechtskosten bereinigte Vorsteuergewinn lag bei 2,1 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 2,3 Milliarden gerechnet.

Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf zeigte sich die Bank vorsichtig. “Mit dem zunehmend breiten Spektrum möglicher Szenarien ist der wirtschaftliche Ausblick äußerst ungewiss”, hieß es. Die UBS rechnet im zweiten Quartal mit sinkenden Zinserträgen. Das Institut zeigte sich aber zuversichtlich, die angepeilten Finanzziele erreichen zu können.

Wie bei anderen Banken waren im ersten Quartal die Handelsergebnisse sehr gut – dank der Unsicherheit, die US-Präsident Donald Trump mit seiner erratischen Zollpolitik verbreitete und Anleger damit zu Positionsanpassungen veranlasste. Die gestiegene Handelsaktivität wirkte sich wiederum positiv auf die Gebühren aus. Das Transaktionsvolumen sei sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Kunden sehr hoch, erklärte die Bank. Im Global Wealth Management stieg der transaktionsbasierte Ertrag auf zugrundeliegender Basis um 15 Prozent. In der Investmentbank verzeichnete der Bereich Global Markets ein Rekordquartal. Im Kerngeschäft mit Millionären und Milliardären, dem Global Wealth Management, sammelte die Bank netto 32 Milliarden Dollar Neugelder ein.

INTEGRATION DER CREDIT SUISSE AUF KURS

Auch die Konkurrenz ist mit deutlichen Gewinnzuwächsen ins Jahr gestartet. Die Deutsche Bank, Citigroup, Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley fuhren unter anderem dank starker Handelsgeschäfte ein deutliches Gewinnplus ein.

Bei der Integration der 2023 übernommenen Credit Suisse sieht sich die UBS auf Kurs. Bislang wurden die Kosten um 8,4 Milliarden Dollar gesenkt, angepeilt werden in Summe 13 Milliarden Dollar.

An ihren Aktienrückkaufplänen hält die UBS fest. Im ersten Quartal wurden eigene Titel für rund 500 Millionen Dollar zurückgekauft. Insgesamt sollen bis Jahresende drei Milliarden an die Aktionäre zurückfließen. Ein Fragezeichen hinter diesen Geldsegen setzen dabei die möglichen zusätzlichen Kapitalanforderungen der Schweizer Regierung: Um einen Kollaps wie bei der in Schieflage geratenen Credit Suisse zu verhindern, sollen als Teil eines Maßnahmenpakets die Kapitalanforderungen für die einzige verbliebene Großbank des Landes hochgeschraubt werden. Die Eckwerte eines Vorschlags will das Finanzministerium Anfang Juni vorlegen. Die UBS stemmt sich gegen diese Pläne.

(Bericht von Paul Arnold. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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