BASF startet mit leichten Einbußen ins Jahr – Risiken durch US-Zölle

Frankfurt (Reuters) – BASF bekräftigt nach einem leichten Ergebnisrückgang im ersten Quartal zwar seine Jahresziele.

Der weltgrößte Chemiekonzern warnt allerdings vor hoher Unsicherheit durch die Zollpolitik der US-Regierung. Finanzchef Dirk Elvermann verwies anlässlich der Quartalsbilanz am Freitag auf die starke regionale Fertigung des Konzerns: “Dieser hohe Anteil an lokaler Produktion ist der Grund, warum die direkten Auswirkungen der Zölle auf BASF wahrscheinlich überschaubar bleiben.” Es müssten aber auch indirekte Effekte durch Verunsicherung an den Märkten und eine veränderte Nachfrage etwa in der Autoindustrie berücksichtigt werden. Die Folgen der Zollpolitik auf die Weltwirtschaft und das BASF-Geschäft seien derzeit nur schwer abzuschätzen.

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern unverändert mit einem bereinigten Ergebnis zwischen 8,0 und 8,4 (2024: 7,9) Milliarden Euro. Das Ludwigshafener Unternehmen erzielt den Großteil seiner Umsätze mit lokal hergestellten Produkten: In Europa und Nordamerika liegt der Anteil bei rund 90 Prozent, in den USA bei über 80 Prozent, ebenso wie in Asien und Südamerika.

Von Januar bis März sank der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) von BASF um rund drei Prozent auf 2,625 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt 2,65 Milliarden Euro erwartet. Der Umsatz lag mit 17,4 Milliarden Euro knapp ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Belastend wirkten gesunkene Preise in fast allen Segmenten sowie geringere Absätze bei Basischemikalien, in der Agrarsparte und bei Inhaltsstoffen für Lebensmittel, Kosmetik und Arzneien.

Am Freitag stellt sich der Vorstand den Aktionären auf der virtuellen Hauptversammlung. Für Vorstandschef Markus Kamieth ist es die erste in seiner neuen Rolle. Der ehemalige Asienchef hatte im September einen umfassenden Konzernumbau und weitere Sparmaßnahmen angekündigt. Im Stammwerk Ludwigshafen erwägt BASF die Schließung weiterer Anlagen. Zudem prüft der Vorstand strategische Optionen für Teile des Portfolios – darunter Batteriematerialien, Coatings und Abgaskatalysatoren. Das Agrargeschäft soll bis 2027 börsenreif gemacht werden. Die Aktionäre müssen sich zudem auf deutliche Einbußen bei der Dividende einstellen.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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