Schmuckhersteller Pandora will US-Geschäft ausbauen

London/Kopenhagen (Reuters) – Der Schmuckhersteller Pandora will die Beliebtheit seiner Bettelarmbänder und -ketten in den USA nutzen und seine Geschäfte dort weiter ausbauen.

Pandora habe zum Jahresauftakt trotz der allgemeinen Konsumflaute in den Vereinigten Staaten bei den Kunden gepunktet und Marktanteile gewonnen, sagte Konzernchef Alexander Lacik am Mittwoch im Reuters-Interview. Daher plane die Firma in den USA zu investieren, um neue Kunden zu gewinnen.

“Die US-Verbrauchernachfrage in dieser Kategorie ist nicht besonders stark, aber die Nachfrage nach Pandora war sehr stark”, betonte er. Er räumte allerdings ein, dass sich die Kauflaune durchaus eintrüben könnte, sollten die ausgesetzten Zölle wieder in Kraft treten. “Sollte dies passieren und die Nachfrage in den USA allgemein sinken, müssen wir unseren Plan natürlich etwas überdenken. Aber im Moment arbeiten wir hart, denn es funktioniert.” Die USA machten im ersten Quartal 32 Prozent des Konzern-Umsatzes von rund 7,4 Milliarden Dänischen Kronen (984 Millionen Euro) aus.

Die “gegenseitigen” Zölle der USA, darunter eine 37-prozentige Gebühr auf Produkte aus Thailand, würden Pandoras jährliche Kosten um mehrere zehn Millionen Dollar erhöhen, da das Unternehmen seinen Schmuck in zwei Fabriken in Thailand herstellt. Diese Zölle wurden eingeführt und anschließend für 90 Tage ausgesetzt, um Verhandlungen zu ermöglichen. Ein pauschaler Zoll von zehn Prozent auf Importe aus allen Ländern bleibt bestehen. Lacik begrüßte mit Blick auf die für Samstag in Genf angekündigten Gespräche zwischen den USA und China alle Bemühungen um eine Handelsstabilität.

Pandora strebe weiterhin die Eröffnung einer neuen Fabrik in Vietnam im nächsten Jahr an, sagte Lacik. Hohe Arbeitskosten und der Mangel an spezialisierten Fachkräften machten eine rentable Produktion in den USA unmöglich. “Selbst bei diesen sehr hohen Zöllen in den USA würde ich meine Lieferstrategie wahrscheinlich nicht ändern.”

Im ersten Quartal steigerte Pandora den Umsatz um sieben Prozent auf 7,347 Milliarden Kronen, während das Betriebsergebnis (Ebitda) 2,3 (Vorjahr: 2,1) Milliarden Kronen erreichte. Vor allem in Amerika konnte Pandora punkten, wo die Firma ein Plus des vergleichbaren Umsatzes von elf Prozent verzeichnete, während die Erlöse auf den europäischen Märkten um zwei Prozent schrumpften.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie legte um über vier Prozent zu.

(Bericht von Helen Reid in London und Isabelle Yr Carlsson in Kopenhagen, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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