Berlin (Reuters) – Der Deutschland-Tourismus hat im ersten Quartal 2025 auch wegen der späteren Osterfeiertage nicht an das Rekordergebnis des Vorjahres anknüpfen können.
Hotels, Pensionen, Campingplätze und andere Beherbergungsbetriebe zählten von Januar bis März zusammen 84,8 Millionen Übernachtungen und damit 4,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Damals wurde mit 88,7 Millionen ein Rekordwert aufgestellt. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sank diesmal um 4,8 Prozent auf 70,2 Millionen. Bei den ausländischen Gästen gab es einen Rückgang von 2,6 Prozent auf 14,6 Millionen.
Besonders stark fiel das Minus im März aus: Hier verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 32,7 Millionen Übernachtungen, das waren 7,7 Prozent weniger als im März 2024. “Ein Grund für diesen Rückgang dürften die späteren Osterfeiertage und Osterferien in diesem Jahr sein, die 2024 überwiegend im März und 2025 fast komplett im April lagen”, erklärten die Statistiker.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) gibt sich optimistisch. “Für 2025 gehen wir von einem erfolgreichen Tourismusjahr für Deutschland aus”, sagte DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. Neue Übernachtungsrekorde seien aber nicht der alleinige Maßstab für eine nachhaltige Tourismusentwicklung. “Vielmehr brauchen wir dringend eine intakte touristische Infrastruktur, eine deutlich bessere kommunale Finanzlage und eine nationale Anwerbeoffensive für neue Arbeitskräfte aus dem Ausland”, sagte Kunz.
EINBRUCH BEIM CAMPING
Lediglich die sonstigen tourismusrelevanten Unterkünften, also Vorsorge- und Rehaeinrichtungen und Schulungsheime, meldeten im März ein leichtes Plus von 2,4 Prozent. “Diese Betriebsart ist weniger abhängig von Ferien oder Feiertagen”, erklärten die Statistiker. In allen anderen Bereichen gab es teils deutliche Rückgänge.
Am stärksten fiel der Einbruch bei den Campingplätzen aus: Hier sank die Zahl der Übernachtungen um 41,8 Prozent auf 0,9 Millionen. Bei Ferienwohnungen und -häusern gab es im März einen Rückgang von 18,1 Prozent auf 5,4 Millionen. “Diese beiden Betriebsarten sind vor allem für Familienurlaube beliebt, weshalb die späten Osterferien stärker ins Gewicht fallen”, so die Statistiker. Bei den Hotels, Gasthöfen und Pensionen nahmen die Übernachtungen um 4,7 Prozent auf 21,5 Millionen ab.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser, Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)