München (Reuters) – Der kriselnde Autozulieferer Brose hat im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben und hofft mithilfe des laufenden Konzernumbaus auf eine baldige Rückkehr in die Gewinnzone.
Bei einem Umsatzrückgang um knapp drei Prozent auf 7,7 Milliarden Euro machte das Familienunternehmen 142 Millionen Euro Verlust, wie Brose am Mittwoch in Coburg mitteilte. Operativ werde nach einem Fehlbetrag von 14 Millionen Euro für das laufende Jahr ein positives Ergebnis angestrebt. Brose erwarte jedoch kein Wachstum im Kerngeschäft und rechne mit einem stagnierenden Gruppenumsatz.
“Wir befinden uns in einem Marktumfeld, das sich massiv verändert”, erklärte Firmenchef Stefan Krug. Die schleppende Umstellung auf Elektromobilität führe zu Absatzrückgängen in Europa und Nordamerika. “Gleichzeitig gewinnen chinesische Automobilhersteller vor allem bei E-Fahrzeugen weltweit Marktanteile und setzen verstärkt auf lokale Zulieferer. Das stellt uns besonders in China vor große Herausforderungen.” Brose treibe die Vereinfachung von Organisationsstrukturen, Kostensenkungen und eine Fokussierung auf das Kerngeschäft mit der Autobranche weiter voran.
Brose hatte einen Abbau von weltweit rund 1100 Stellen an Hochlohnstandorten angekündigt, darunter 700 Arbeitsplätze in Deutschland. “Unser Ziel ist, es die Reduzierungen sozialverträglich umzusetzen”, erklärte Personalchef Bernhard Blauth. Die indirekten Personalkosten sollten bis Ende 2026 um 20 Prozent verringert werden. Zur Eindämmung der Produktionskosten stehe die globale Infrastruktur auf dem Prüfstand. Brose konzentriere sich auf die Auslastung und Wiederverwendung von Produktionsanlagen.
(Bericht von Jörn Poltz, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)