Zukäufe machen CTS Eventim vorerst weniger profitabel

München (Reuters) – Die jüngsten Übernahmen in Frankreich und Großbritannien drücken auf die Renditen des Ticketvermarkters und Konzertveranstalters CTS Eventim.

Der Umsatz stieg im ersten Quartal zwar um 22 Prozent auf 498,6 Millionen Euro, wie CTS am Donnerstag in München mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte aber nur um neun Prozent auf 100,3 Millionen Euro zu, der Nettogewinn brach sogar um fast ein Drittel auf 46,1 Millionen Euro ein. Die Umstellung auf margenstärkere Geschäfte bei der in Großbritannien starken See Tickets und beim französischen Marktführer France Billet werde sich künftig positiv auf das Ergebnis auswirken, erklärte CTS Eventim. Beide waren im vergangenen Jahr erworben worden und trieben den Umsatz nach oben.

Die Börsianer sind noch skeptisch: Die CTS-Aktie brach um elf Prozent auf 100,30 Euro ein. Am Dienstag war sie noch auf ein Allzeithoch gestiegen. Das bereinigte Ebitda habe unter den Schätzungen gelegen, sagte Analyst Edward Vyvyan von Redburn Atlantic. “Dies dürfte auf ein Missverständnis unter Analysten zum Ausmaß der Margenverwässerung zurückzuführen sein, die durch die Konsolidierung von See Tickets und France Billet im ersten Quartal eingetreten ist.

Vorstandschef und Großaktionär Klaus-Peter Schulenberg will den Expansionskurs fortsetzen: “Wir werden auch weiterhin unsere Gruppe ausbauen (und) Synergien erschließen.” CTS bekräftigte die Prognose, wonach Umsatz und bereinigtes Ebitda im laufenden Jahr “moderat” zulegen sollen – getrieben vom Ticket-Geschäft. Die Konzert- und Festival-Sparte werde dagegen auf hohem Niveau stagnieren, auch wenn die mit See Tickets übernommenen Live-Events das Geschäft im Sommer ankurbeln dürften. Im ersten Quartal habe der Start des Vorverkaufs für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo CTS Rückenwind gegeben, hieß es in der Mitteilung.

(Bericht von Alexander Hübner, Anmeli Palmen und Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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