Berlin (Reuters) – Bundeskanzler Friedrich Merz hat in einem Telefonat mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping nach Angaben seines Regierungssprechers auf faire Wirtschaftsbeziehungen gepocht.
Beide hätten die Bereitschaft betont, bei der Bewältigung globaler Herausforderungen partnerschaftlich zusammenzuarbeiten, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Freitag mit.
Thema sei auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine gewesen. Hierzu hieß es in der Erklärung aber nur, dass der Bundeskanzler dem chinesischen Präsidenten über die gemeinsamen Bemühungen Europas und der USA berichtet habe, einen baldigen Waffenstillstand zu erreichen. Merz habe bei Xi dafür geworben, diese Bemühungen zu unterstützen. Von Sanktionen oder der chinesischen Unterstützung für Russland war in der Erklärung keine Rede. China gilt als der engste Partner Russlands. Westliche Regierungen hatten von Peking mehrfach gefordert, dass China Russland nicht militärisch oder mit Gütern unterstützen soll, die auch im Krieg gegen die Ukraine verwendet werden können.
Merz und Xi hätten vereinbarten, ihren direkten Austausch bald fortzusetzen. Die deutsch-chinesische Zusammenarbeit solle weiter entwickelt werden. China gehört neben den USA zu den größten deutschen Handelspartnern.
Das Telefonat ist Teil der Bemühungen des erst seit gut zwei Wochen regierenden Kanzlers, nach seinen europäischen Antrittsbesuchen nun auch Gesprächskanäle mit großen nicht-europäischen Ländern aufzubauen. Vor wenigen Tagen hatte Merz auch mit dem indischen Ministerpräsidenten Narenda Modi telefoniert. Sowohl China als auch Indien sind G20-Partner Deutschlands.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)