(Reuters) – Die US-Regierung hat Harvard die Berechtigung entzogen, ausländische Studenten aufzunehmen.
Heimatschutzministerin Kristi Noem habe angeordnet, das SEVP-Zertifizierungsprogramm für die Elite-Universität zu stoppen, teilt das Ministerium am Donnerstag mit. Bereits bei Harvard eingeschriebene ausländische Studenten müssten die Uni wechseln oder würden ihre studentische Aufenthaltserlaubnis verlieren. “Diese Regierung zieht Harvard zur Rechenschaft, weil die Universität Gewalt und Antisemitismus fördert und mit der Kommunistischen Partei Chinas auf ihrem Campus zusammenarbeitet”, erklärte Noem. Harvard bezeichnete den Schritt in einer ersten Reaktion als rechtswidrig.
Zuerst hatte die “New York Times” von dem Schritt berichtet. Die Zeitung bezifferte die Zahl ausländischer Studenten an Harvard mit 6800, ein Anteil von etwa 27 Prozent. Im Jahr 2010 habe dieser Wert bei 19,7 Prozent gelegen. Wie viele Deutsche von der Maßnahme betroffen sein könnten, war zunächst unklar. Noem hatte Mitte April Harvard mit dem Entzug der Möglichkeit gedroht, ausländische Studenten einzuschreiben. Sie verlangte bis zum 30. April Unterlagen bezüglich “illegaler und gewalttätiger Aktivitäten” ausländischer Inhaber von Studentenvisen.
Die Regierung von Präsident Donald Trump und Harvard liegen seit Monaten über Kreuz. Sie beklagt insbesondere pro-palästinensische Proteste auf dem Campus der Universität. Trump hat von ihr eine Reihe von umstrittenen Reformen gefordert und ihr Bundesmittel in Milliardenhöhe entzogen. Zu seinen Forderungen gehören ein Umbau der Führungsstruktur, Änderungen an den Einstellungs- und Zulassungspraktiken sowie die Einstellung bestimmter akademischer Programme. Harvard geht juristisch dagegen vor.
(Bericht von Ryan Patrick Jones; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)