Brüssel (Reuters) – Elf EU-Mitgliedstaaten haben eine weitere Verschiebung und Abschwächung eines geplanten Waldschutzgesetzes der Europäischen Union gefordert.
Die Anforderungen an Land- und Forstwirte blieben hoch oder seien sogar unmöglich umzusetzen, erklärten die Länder in einem Papier, über das die EU-Agrarminister am Montag in Brüssel diskutieren wollten. “Sie stehen in keinem Verhältnis zum Ziel der Verordnung.”
Unter der Führung von Österreich und Luxemburg fordern die elf Mitgliedstaaten, dass die EU-Kommission die Regeln weiter vereinfacht und das Gesetz später als geplant in Kraft tritt. Zu den Unterzeichnern zählen neun weitere EU-Staaten, darunter Italien und Finnland. Deutschland gehört nicht dazu.
Die Regeln, die ab Dezember gelten sollen, beziehen sich etwa auf Importe von Soja, Rindfleisch, Palmöl, Kakao oder Kaffee. Mit der Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten soll sichergestellt werden, dass die Produktion derartiger Rohstoffe nicht zur Zerstörung von Wald führt.
Dies gilt auch für Waren, die aus der EU exportiert werden, um heimische Wälder zu schützen. Firmen, die dagegen verstoßen, drohen Strafen von bis zu vier Prozent ihrer in der EU erwirtschafteten Umsätze. Die Einführung des Gesetzes wurde bereits um ein Jahr auf Dezember 2025 verschoben. Handelspartner wie Brasilien und die USA hatten Beschwerden eingereicht.
(Bericht von Kate Abnett, geschrieben von Moawis Ahmed, redigiert von Thomas Seythal)