Starbase/Texas (Reuters) – Auch der neunte Testflug der Starship-Rakete von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX ist gescheitert.
Für den Milliardär, der sich wieder weniger um die Politik, sondern mehr um seine Firmen kümmern will, ist das ein weiterer Rückschlag, lief es doch zuletzt auch bei seinem Elektroautokonzern Tesla nicht ganz rund.
Die 122 Meter lange Rakete startete am Dienstag vom Weltraumbahnhof in Starbase in Texas. Sie ist das Herzstück von Musks Plan, Menschen zum Mars zu schicken. Bei diesem Start wurde die Oberstufe der Rakete auf eine bereits verwendete Unterstufe gesetzt. SpaceX verlor allerdings beim Abstieg den Kontakt zur Unterstufe, die dann unkontrolliert ins Meer fiel und nicht wie geplant kontrolliert landete. Die Rakete flog weiter in den suborbitalen Raum, bevor sie nach 30 Minuten anfing, unkontrolliert zu trudeln. Zuvor hatte SpaceX bereits den Plan verworfen, acht Starlink-Satelliten in den Weltraum zu schießen, da der dafür vorgesehene Mechanismus nicht wie gedacht funktionierte. “Es sieht nicht gut aus für viele unserer heutigen Ziele in der Umlaufbahn”, sagte SpaceX-Sprecher Dan Huot in einem Livestream des Unternehmens.
Musk wollte eigentlich im Anschluss an den Testflug in einer Rede in Starbase über seine Ambitionen in der Weltraumforschung berichten. Stunden später hatte er die Rede noch nicht gehalten. Die geplante Flugbahn für Starship hatte eine fast vollständige Umrundung der Erde und eine kontrollierte Landung im Indischen Ozean vorgesehen, um etwa neue Designs der Hitzeschildkacheln zu testen.
SpaceX gilt als risikobereiter als andere Weltraumfirmen. Die Ingenieurskultur des Unternehmens basiert auf einer Flugteststrategie, bei der Raumfahrzeuge bis zum Scheitern getestet werden, um dann verbessert zu werden. Die letzten beiden Testflüge im Januar und März waren kurz nach dem Start abgebrochen worden, die Trägerraketen waren explodiert und Trümmer in der Karibik heruntergekommen – die zivile Luftfahrt in der Region musste unterbrochen werden. Danach mussten die Raketen auf Anordnung der Behörden für die Dauer der Untersuchungen am Boden bleiben.
(Bericht von Joe Skipper in Starbase, Texas, und Joey Roulette in Washington, geschrieben von Myria Mildenberger; redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)