Lotsenstreik und Treibstoffkosten belasten Ergebnis von EasyJet

London (Reuters) – Flugausfälle durch den Lotsenstreik in Frankreich und gestiegene Treibstoffkosten belasten den Gewinn des Billigfliegers EasyJet.

Die Airline rechnet für das im September endende Geschäftsjahr 2025 mit einem negativen Effekt von rund 25 Millionen Pfund. Das Unternehmen gehe aber weiter von einem “guten Gewinnwachstum” aus, erklärte Easyjet am Donnerstag. “Wir sind extrem unzufrieden mit dem Streik der französischen Fluglotsen Anfang Juli”, sagte EasyJet-Chef Kenton Jarvis. Dieser habe nicht nur zu “inakzeptablen Schwierigkeiten” für Kunden und Personal geführt, sondern auch “unerwartete und erhebliche Kosten” verursacht.

Die Aktie des Unternehmens gab daraufhin zum Handelsstart um 6,6 Prozent nach und war der größte Verlierer im britischen Leitindex FTSE 100. Und das, obwohl die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal, von April bis Juni, wie erwartet ausfielen: Easyjet steigerte den Vorsteuergewinn um gut ein Fünftel auf 286 Millionen Pfund.

Der Trend unter den Verbrauchern, sich mit dem Buchen von Reisen zurzeit länger Zeit zu lassen und sich erst kurzfristig zu entscheiden, halte an. Das könne am heißen Wetter in Südeuropa liegen, sagte Airline-Chef Jarvis. Auch die weltweit unsichere Wirtschaftslage spiele eine Rolle. Reisende warteten ab, wie sich die Hitzewelle entwickeln könnte. Nach einer aktuellen Analyse starben in der Phase extrem hoher Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius von Juni bis Anfang Juli in zwölf europäischen Städten rund 2300 Menschen an hitzebedingten Ursachen.

Auch der zuletzt verschärfte Nahost-Konflikt habe den Flugverkehr zu Zielen wie Ägypten und der Türkei für einige Wochen beeinträchtigt, sagte Jarvis. Die Nachfrage habe sich jedoch wieder erholt. Für das laufende vierte Quartal seien 67 Prozent der Kapazitäten verkauft, erklärte Easyjet. Das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2025 hänge wie immer von den kurzfristigen Buchungen im Spätsommer ab. Nach Daten von LSEG erwarten Analysten einen Gewinnanstieg um zehn Prozent auf 675 Millionen Pfund für das Gesamtjahr.

Die Fluggesellschaft kündigte an, dass sie Ende des Jahres neue mittelfristige Ziele bekanntgeben werde. Bisher peilten die Briten auf längere Sicht mehr als eine Milliarde Pfund operativen Gewinn im Jahr an.

(Bericht von Pushkala Aripaka, Joanna Plucinska; geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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