Ryanair mit Gewinnsprung im Frühjahr – guter Sommer erwartet

(Technische Wiederholung)

Dublin (Reuters) – Europas größter Billigflieger Ryanair hat seinen Nettogewinn im ersten Geschäftsquartal dank des späten Ostertermins mehr als verdoppelt. Der Überschuss für die Monate April bis Juni belief sich auf 820 Millionen Euro nach 360 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Airline am Montag mitteilte. Analysten hatten nur mit 716 Millionen Euro gerechnet. Die Buchungen für den Sommer seien robust. Einen Trend zu späten, kurzfristigen Buchungen, von dem Konkurrent Easyjet gesprochen hatte, könne Ryanair nicht erkennen, erklärte Finanzchef Neil Sorahan.

“Die Buchungen sind durchweg gut”, sagte Sorahan und fügte hinzu, dass das Verbrauchervertrauen sehr stark sei. Die durchschnittlichen Ticketpreise stiegen bei Ryanair im abgelaufenen Quartal um 21 Prozent. Dies sei auf das Ostergeschäft im April und eine etwas stärker als erwartete Preisentwicklung bei kurzfristigen Buchungen zurückzuführen, erklärte Vorstandschef Michael O’Leary. Im vergangenen Jahr lag Ostern im März, was sich bei den Airlines in einem saisonalen Effekt bei der Reisenachfrage niederschlägt. Für das bis Ende März laufende Gesamtjahr 2025/26 stellte er ein “angemessenes Wachstum des Nettogewinns” in Aussicht.

Im wichtigen Sommerquartal von Juli bis September rechnet Ryanair damit, den Preisrückgang von sieben Prozent aus dem Vorjahr fast vollständig aufzuholen. Damals hatten eine schwächere Konsumstimmung und ein Streit mit Online-Reisebüros die Preise belastet. Dass dieser nun beigelegt sei, bremse wahrscheinlich die Nachfrage bei den Konkurrenten, erklärte Sorahan. Von Januar bis Juni zählte Ryanair als nach Passagieren größte europäische Fluggesellschaft 97,8 Millionen Flugreisende, knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Als größter europäischer Kunde von US-Flugzeugbauer Boeing wäre Ryanair von möglichen Strafzöllen auf Verkehrsflugzeuge besonders betroffen. Das Unternehmen zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass sich die USA und die Europäische Union auf eine Ausnahme einigen könnten. “Wir sind alle hoffnungsvoll und vielleicht auch ein wenig zuversichtlich, dass etwas erreicht werden könnte”, sagte der Finanzchef.

(Bericht von Conor Humphries, geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL6K08G-VIEWIMAGE