AMS-Osram nimmt für Abfindung der Osram-Aktionäre neue Schulden auf

München (Reuters) – Der deutsch-österreichische Chip- und Sensor-Konzern AMS-Osram nimmt neue Schulden auf, um die Abfindungen für die ehemaligen Osram-Aktionäre zahlen zu können.

Das Unternehmen aus Premstätten bei Graz begibt Euro- und Dollar-Anleihen im Volumen von 500 Millionen Euro mit einer Laufzeit von vier Jahren, die mit 10,5 und 12,25 Prozent verzinst werden. “Unser Plan zur beschleunigten Entschuldung kommt gut voran”, sagte Finanzchef Rainer Irle am Mittwoch. “Aber wir denken bereits an die absehbare, letztinstanzliche Entscheidung im Spruchverfahren zum fairen Ausgleich für die Osram-Minderheitsaktionäre.” Dann sei damit zu rechnen, dass viele von ihnen AMS-Osram ihre Aktien andienten.

350 Millionen der neuen Anleihen sind dafür verplant. Nach dem Urteilsspruch haben die Aktionäre zwei Monate dafür Zeit, ihre Papiere an den Mehrheitseigentümer zu verkaufen. Ende März hielten Kleinaktionäre noch rund 13 Prozent an der ehemaligen Siemens-Tochter, die vor fünf Jahren von der österreichischen AMS geschluckt worden war. AMS-Osram hatte zuletzt 570 Millionen Euro für die Abfindungen reserviert. Insgesamt war der Konzern Ende März mit 1,9 Milliarden Euro verschuldet.

Im zweiten Quartal habe sich das Geschäft wie erwartet entwickelt, teilte AMS-Osram mit. Der Umsatz habe mit 775 Millionen Euro genau in der Mitte der prognostizierten Spanne gelegen, wobei der schwächere US-Dollar den Umsatz um rund 35 Millionen Euro dezimiert habe. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei 145 Millionen Euro, die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) lag mit 18,8 Prozent in der oberen Hälfte der Spanne (17 bis 20 Prozent). Für das laufende dritte Quartal erwartet AMS-Osram Umsätze von 790 bis 890 Millionen Euro und eine auf 18 bis 21 Prozent verbesserte Ebitda-Marge.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL6M09Y-VIEWIMAGE