Vodafone-Wachstum zieht an – Deutschland-Geschäft stabilisiert

Frankfurt (Reuters) – Gestützt auf ein robustes Geschäft auf dem britischen Heimatmarkt hat der Mobilfunkkonzern Vodafone sein Wachstum beschleunigt.

Gleichzeitig verlangsamte sich die Talfahrt der wichtigen Deutschland-Tochter. “Nach zwei Jahren der Transformation und des Wandels ist Vodafone gut aufgestellt für mehrjähriges Wachstum sowohl in Europa als auch in Afrika”, sagte Konzern-Chefin Margherita Della Valle am Donnerstag. Sie hatte unter anderem die Vodafone-Tochter in Italien und Spanien verkauft sowie das Geschäft auf dem britischen Heimatmarkt mit dem des Konkurrenten Three UK verschmolzen.

Die deutschen Service-Umsätze schrumpften im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2025/2026 den Angaben zufolge zwar um 3,2 Prozent auf 2,688 Milliarden Euro. Das Minus war jedoch nur halb so hoch wie in den vorangegangenen Quartalen. Im Mobilfunk wuchsen die Erlöse erstmals seit mehreren Quartalen wieder. Hier wirke sich die Kooperation mit 1&1 positiv aus. Die Tochter von United Internet nutzt in den Gegenden, in denen sie über kein eigenes Netz verfügt, die Infrastruktur von Vodafone.

“Dieses Quartal zeigt: Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist richtig”, sagte Marcel de Groot, Chef von Vodafone Deutschland. “Im Fernsehgeschäft wird der Umsatz im Jahresvergleich noch einmal durch die Effekte der Gesetzesänderung beeinflusst, wir konnten aber zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder Kunden dazugewinnen.” Mitte 2024 war das sogenannte Nebenkosten-Privileg weggefallen. Seither können Mieter ihren TV- und Kabelnetz-Anbieter selbst wählen. Dadurch sind Vodafone mehrere Millionen Kunden abhandengekommen. Im abgelaufenen Quartal gewann das Unternehmen in diesem Segment 28.000 Nutzer hinzu.

Auf Konzernebene wuchsen die Service-Umsätze im ersten Quartal um 5,3 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro und der bereinigte operative Gewinn um knapp fünf Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Die Ziele für das Geschäftsjahr 2025/2026 passte Vodafone an, um der inzwischen abgeschlossenen Fusion mit Three UK Rechnung zu tragen. Das Betriebsergebnis werde voraussichtlich bei 11,3 bis 11,6 Milliarden Euro statt elf bis 11,3 Milliarden Euro liegen. Beim Free Cash Flow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt, prognostizierte das Unternehmen einen Wert zwischen 2,4 und 2,6 Milliarden Euro statt 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro.

(Bericht von Hakan Ersen; unter Mitarbeit von James Davey, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL6N0DZ-VIEWIMAGE