Bangkok (Reuters) – Thailand lehnt im Konflikt mit dem Nachbarland Kambodscha eine Vermittlung durch Drittstaaten ab.
Die kambodschanische Regierung müsse zunächst ihre Angriffe einstellen, teilte das Außenministerium in Bangkok am Freitag mit. Der Konflikt könne zudem nur durch bilaterale Gespräche gelöst werden. “Ich glaube nicht, dass wir vorerst eine Vermittlung durch ein Drittland benötigen”, sagte Außenamtssprecher Nikorndej Balankura der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatten die USA, China und Malaysia angeboten, einen Dialog zu ermöglichen. Malaysia hat derzeit den Vorsitz des südostasiatischen Staatenbundes Asean inne. Eine Stellungnahme aus Phnom Penh lag zunächst nicht vor.
An der Grenze zwischen beiden Ländern kam es am Freitag den zweiten Tag in Folge zu schweren Gefechten. Das kambodschanische Militär habe dabei schwere Waffen wie Artillerie und Raketenwerfer eingesetzt, teilte die thailändische Armee mit. Dabei stieg in Thailand die Zahl der Todesopfer den Behörden zufolge auf 15. Darunter seien 14 Zivilisten. Zudem seien 46 Menschen verletzt worden, darunter 15 Soldaten. In Kambodscha wurde laut amtlichen Angaben ein Zivilist getötet. Thailand und Kambodscha streiten seit mehr als einem Jahrhundert über den Verlauf ihrer 817 Kilometer langen Grenze. Dies führte immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen, unter anderem im Jahr 2011. Die Spannungen hatten sich im Mai nach dem Tod eines kambodschanischen Soldaten bei einem Feuergefecht wieder verschärft.
(Bericht von Panu Wongcha-um; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Götz; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)