Frankreich überrascht mit mehr Wachstum – Konsum kurbelt an

Paris (Reuters) – Die französische Wirtschaft ist im zweiten Quartal überraschend kräftig gewachsen.

Das Bruttoinlandsprodukt legte von April bis Juni um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Mini-Plus von 0,1 Prozent gerechnet. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte es nur zu einem Wachstum von 0,1 Prozent gereicht. Angekurbelt wurde die Konjunktur im Frühjahr von steigenden Konsumausgaben der Verbraucher.

Die Regierung kämpft mit einem relativ schwachen Wirtschaftswachstum und dem Druck eines hohen Staatsdefizits. Ministerpräsident Francois Bayrou möchte die Neuverschuldung von 5,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr auf 4,6 Prozent im kommenden Jahr senken. Bis 2029 soll die EU-Obergrenze von drei Prozent wieder eingehalten werden.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone in diesem Jahr nur ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent zu. 2024 hatte es noch zu 1,1 Prozent gereicht. Für 2026 wird ein Plus von 1,0 Prozent erwartet.

(Bericht von Sudip Kar-Gupta, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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