Paris (Reuters) – Der Gucci-Eigentümer Kering hat wegen einer schwachen Nachfrage einen unerwartet starken Umsatzrückgang verbucht.
Der französische Luxusgüterkonzern stellte zudem weitere Preiserhöhungen in den USA in Aussicht, um die Auswirkungen von Zöllen abzufedern. Die Erlöse fielen im zweiten Quartal auf vergleichbarer Basis um 15 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen, zu dem auch Marken wie Saint Laurent, Bottega Veneta und Balenciaga gehören, am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang von 13 Prozent gerechnet. Bei der Luxusmarke Gucci, die den Löwenanteil zum Gewinn beisteuert, brachen die Verkäufe sogar um 25 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro ein.
Neue US-Zölle auf Waren aus der Europäischen Union machen dem Konzern zudem zu schaffen. 20 Prozent der Umsätze macht Kering in den USA. Die Auswirkungen seien für das Unternehmen jedoch “völlig beherrschbar”, sagte Finanzchefin Armelle Poulou. Kering hat weltweit und vor allem in den USA die Preise bereits erhöht. “Es könnte im Herbst eine zweite Welle von Preisanpassungen geben”, sagte sie.
Investoren machen dem von der Milliardärsfamilie Pinault kontrollierten Konzern seit zwei Jahren Druck, die fallenden Umsätze zu stoppen und die Schuldenlast zu reduzieren. Die Aktie hat in diesem Zeitraum rund 60 Prozent an Wert verloren. Um die Wende zu schaffen, wurde im vergangenen Monat der ehemalige Renault-Chef Luca de Meo als neuer Konzernchef ab September verpflichtet. Man arbeite bereits mit ihm zusammen, um sofort durchstarten zu können, sagte Poulou bei einer Telefonkonferenz mit Analysten.
(Bericht von Tassilo Hummel, geschrieben von Myria Mildenberger; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)