Symrise enttäuscht mit Zahlen – Umsatzziel gesenkt

Frankfurt (Reuters) – Eine schwächelnde Nachfrage hat dem Duft- und Aromenhersteller Symrise ein enttäuschendes Quartalsergebnis eingebrockt.

Außerdem senkte der niedersächsische Konzern am Mittwoch sein Wachstumsziel für das Gesamtjahr. Wegen der unklaren Konjunkturaussichten hielten sich US-Konsumenten mit Käufen zurück, erläuterte Finanzchef Olaf Klinger in einer Telefonkonferenz. Dies sei vor allem im Bereich Heimtiernahrung zu spüren. Dank des Sparkurses und der Trennung von ertragsschwachen Sparten erwartet Symrise jedoch für 2025 eine etwas höhere Umsatzrendite.

Die Aktie ging dennoch auf Talfahrt. Der Kurs brach um fast sieben Prozent ein und war mit 80,10 Euro so niedrig wie zuletzt während des Börsen-Crashs im März 2020. Der Rivale Givaudan wachse organisch doppelt so stark wie Symrise und die Gewinnmarge liege 3,5 Prozentpunkte höher, monierte Konstantin Wiechert von der Baader Helvea Bank. Der Sparkurs von Symrise weise zwar in die richtige Richtung, bis auf Weiteres bevorzuge er jedoch den Schweizer Konkurrenten.

GEMISCHTER AUSBLICK – US-ZÖLLE KEIN THEMA

Für 2025 peilt Symrise den Angaben zufolge ein organisches Umsatzplus von drei bis fünf statt von fünf bis sieben Prozent an. Die operative Gewinnmarge werde dagegen bei 21,5 statt 21 Prozent liegen. Das Unternehmen strebt wiederkehrende Kosteneinsparungen von 40 Millionen Euro an, von denen die Hälfte bereits im ersten Halbjahr erreicht wurde.

In den vergangenen sechs Monaten lag der Umsatz von Symrise unter anderem wegen negativer Währungseffekte mit 2,55 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahresniveau. Das organische Wachstum betrug 3,1 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 4,5 Prozent auf knapp 554 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei 21,7 (Vorjahreszeitraum: 20,7) Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von knapp 2,6 Milliarden Euro und einem Ergebnis von 550 Millionen Euro gerechnet.

Diskussionen um die US-Einfuhrzölle beobachte er gelassen, sagte Finanzchef Klinger. “Wir sind gut vorbereitet.” Bei einigen Produkten habe Symrise bereits die Preise erhöht. Außerdem könne das Unternehmen die Fertigung verlagern oder Rohstoffe aus anderen Regionen beziehen, um auf Zölle zu reagieren.

Parallel zu den Zahlen gab der Konzern die Berufung von Michael Friede in den Vorstand bekannt. Der frühere Brenntag-Manager übernehme die Leitung der Sparte für Parfümerieanwendungen, Duftstoffe und kosmetische Wirkstoffe. Diese wurde bislang kommissarisch von Konzernchef Jean-Yves Parisot geleitet.

(Bericht von Hakan Ersen und Patricia Weiß, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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