Washington (Reuters) – Angesichts der anhaltenden Zinspause der Notenbank hat US-Präsident Donald Trump Fed-Chef Jerome Powell erneut mit Kritik überhäuft.
Dieser sei wiederum zu spät dran und ein “Totalversager”, erklärte der US-Staatschef am Donnerstag auf seiner Social-Media-Plattform. Das Land bezahle den Preis dafür. Die US-Notenbank hatte trotz der ständigen Rufe nach einer Zinssenkung aus dem Weißen Haus am Mittwoch weiter die Füße stillgehalten. Die von politischen Weisungen unabhängigen Währungshüter beließen den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Allerdings gab es zwei Gegenstimmen. Die Zentralbank hat den Leitzins dieses Jahr noch nicht angetastet.
Nur wenige Minuten vor dem Entscheid hatte sich Trump erneut zu Wort gemeldet und erklärt, die Zinsen sollten sinken. Die Notenbank ist jedoch angesichts der Zollpolitik der Regierung im Wartemodus und will zunächst die Auswirkungen auf die Wirtschaft abwarten. Powell verwies zudem darauf, dass sich die Unabhängigkeit der Federal Reserve als ein für die Öffentlichkeit nützliches Prinzip erwiesen habe. Es sollte daher weiter hochgehalten und respektiert werden. Damit werde sichergestellt, dass die Notenbank Entscheidungen auf Basis von Daten treffen könne und diese nicht von politischen Erwägungen abhängig mache.
(Bericht von Susan Heavey, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)