Erste Group legt nach Polen-Deal Übernahmepause ein

Wien (Reuters) -Die österreichische Großbank Erste Group schließt nach dem bevorstehenden milliardenschweren Einstieg in Polen weitere Übernahmen für die nächsten Jahre aus. “In den nächsten zwei bis drei Jahren sehe ich eigentlich keine weiteren M&A-Transaktionen”, sagte Bankchef Peter Bosek am Freitag. Das Institut sei zunächst mit dem 49-Prozent-Einstieg bei der Santander Bank Polska vollauf beschäftigt. “Wir haben jetzt extrem viel zu tun”, so der Manager mit Blick auf die zahlreichen notwendigen Genehmigungen und die bevorstehende Integration. Der Abschluss des Deals ist bis Jahresende geplant.

Zudem müsse die Erste Group nach dem insgesamt rund sieben Milliarden Euro schweren Einstieg in Polen erst wieder Kapital aufbauen. Der Zukauf werde ohne Kapitalerhöhung gestemmt. Für 2025 werde deswegen auch die Ausschüttungsquote für die Dividende auf maximal zehn Prozent begrenzt. Einen konkreten Dividendenvorschlag will die Bank allerdings noch nicht nennen. Unter der Annahme eines Nettogewinns von rund drei Milliarden Euro entspräche dies 50 bis 75 Cent je Aktie, sagte Finanzchef Stefan Dörfler.

Bosek unterstrich zudem die Bedeutung des Schritts nach Polen. Die Santander Bank Polska sei die drittgrößte Bank des Landes und die größte in Privatbesitz. Zudem sei Polen mit 38 Millionen Einwohnern ein großer Markt. Der Einstieg sei ein starkes Bekenntnis zu der Region. “Wir sind davon überzeugt, dass es die beste Region ist, wo man in Europa sein kann, weil dort Wirtschaftswachstum stattfindet.”

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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