Moskau/Wien (Reuters) – Der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) droht in Russland neuer juristischer Ärger.
Das russische Pharmaunternehmen R-Pharm International verklagt die dortige RBI-Tochter auf 337,5 Millionen Euro, wie aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Ein Grund für die Klage wurde darin nicht genannt. Eine erste Anhörung in dem Fall ist den Unterlagen zufolge für den 12. August angesetzt. Die Raiffeisenbank lehnte eine Stellungnahme ab. Von der Muttergesellschaft RBI in Wien und von R-Pharm lag zunächst keine Reaktion auf eine Anfrage vor.
Die russische Zeitung “Wedomosti” berichtete jedoch unter Berufung auf eine mit der Klage vertraute Person, R-Pharm fordere Schadenersatz. Grund seien entgangene Gewinne im Zusammenhang mit dem gescheiterten Verkauf einer Produktionsstätte im bayerischen Illertissen. Dem Bericht zufolge war die Raiffeisenbank im Juni 2023 damit beauftragt worden, einen Käufer für das Werk zu finden. R-Pharm war unter anderem an der Produktion des russischen Covid-Impfstoffs Sputnik-V beteiligt.
RBI ist die größte noch in Russland tätige westliche Bank und steht unter dem Druck von Aufsichtsbehörden, ihr Geschäft dort zurückzufahren.
(Bericht von Elena Fabrichnaya, geschrieben von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)