Trump will bald Top-Personalien bei Fed klären: Bessent kein Kandidat

Washington (Reuters) – US-Präsident Donald Trump will in Kürze seinen Kandidaten für einen vakanten Sitz im Direktorium der Notenbank und möglicherweise auch für den Fed-Vorsitz bekannt geben.

Finanzminister Scott Bessent habe er jedoch aus dem Rennen genommen, da dieser in seinem derzeitigen Amt bleiben wolle, sagte Trump am Dienstag in einem CNBC-Interview. Dabei bezeichnete er es als “angenehme Überraschung”, dass Fed-Direktorin Adriana Kugler beschlossen habe, ihren Sitz frühzeitig zu räumen. Regulär wäre ihre Amtszeit im Januar abgelaufen. Trump könnte Kuglers Nachfolger nach Ablauf der Amtszeit von Fed-Chef Jerome Powell im Mai 2026 auch auf den Chefposten befördern.

“Es gibt zahlreiche qualifizierte Personen”, sagte Trump. “Ich werde das in Kürze bekannt geben”, fügte der US-Präsident mit Blick auf die Ernennung eines Nachfolgers für Kugler hinzu: “Viele fragen sich: Wenn man das schon macht, warum wählt man dann nicht einfach die Person, die die Fed leiten wird? Auch das ist möglich”, sagte Trump.

“Es wird eine von vier Personen sein”, sagte der US-Staatschef über das Kandidatenfeld. Er halte sowohl seinen derzeitigen Wirtschaftsberater Kevin Hassett als auch den ehemaligen Fed-Direktor Kevin Warsh für “sehr gute” Kandidaten. Er nannte die Namen der beiden anderen Kandidaten nicht. Spekulationen zufolge könnte allerdings der derzeitige Fed-Direktor Christopher Waller auf der Liste stehen. Er hatte jüngst gegen die Mehrheit im Fed-Offenmarktausschuss für eine Zinssenkung gestimmt. Trump dringt seit langem auf massive Zinssenkungen. Waller und auch seine Direktoriumskollegin Michelle Bowman votierten allerdings nur für eine Senkung um einen Viertelprozentpunkt. Der Leitzins liegt derzeit in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.

Trump hat Zentralbankchef Powell immer wieder verbal attackiert, als “Totalversager” und “halsstarrigen Dummkopf” tituliert. Zudem hat er auch laut über eine Entlassung nachgedacht, die gemäß US-Gesetz aber nicht wegen eines bloßen Streits über die Zinspolitik gerechtfertigt wäre. Dabei hatte Trump Powell einst selbst ins Amt gehievt.

(Bericht von Andrea Shalal und Howard Schneider, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL740QM-VIEWIMAGE