Faserkonzern Lenzing steigert Gewinn trotz Gegenwind durch Zölle

Wien (Reuters) – Der österreichische Faserhersteller Lenzing hat trotz Belastungen durch neue Handelsszölle im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn gesteigert.

Das operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich um 63,3 Prozent auf 268,6 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Zu dem Anstieg trug auch der Verkauf von überschüssigen EU-Emissionszertifikaten in Höhe von 30,6 Millionen Euro bei. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 15,2 Millionen Euro nach einem Verlust von 65,4 Millionen Euro. An seinem Ausblick hält das Unternehmen fest und erwartet für das Gesamtjahr ein höheres Ebitda als im Vorjahr.

“Lenzing hat im ersten Halbjahr 2025 weitere Fortschritte auf dem Weg der operativen Erholung erzielt”, sagte Konzernchef Rohit Aggarwal. Dazu habe das laufende Sparprogramm beigetragen, mit dem bereits 2024 Kosten von über 130 Millionen Euro eingespart worden seien. Die Marktpreise für Fasern seien jedoch auf einem niedrigen Niveau geblieben, während die Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik weiterhin hoch waren.

“Gleichzeitig sehen wir im zweiten Quartal spürbare Auswirkungen der zunehmenden Unsicherheiten im internationalen Handel – insbesondere durch die aggressive Zollpolitik”, räumte der Manager ein. Die Zollmaßnahmen und die daraus resultierende Unsicherheit hätten zu spürbaren Belastungen entlang der textilen Wertschöpfungskette geführt und die Erholung gebremst. Diese Entwicklungen würden die Geschäftsaussichten und das Ergebnis belasten. “Umso entschlossener setzen wir unsere Maßnahmen fort, um den Turnaround nachhaltig abzusichern und unsere Margen weiter zu stärken.”

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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