Kosten für Netzaufbau setzen United Internet erneut zu

Frankfurt (Reuters) – Steigende Kosten für den Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes machen United Internet zu schaffen.

Zudem schmälerten Abschreibungen das operative Ergebnis, teilte der Internet-Anbieter am Donnerstag mit. Dadurch sei das bereinigte Ebit im ersten Halbjahr um 8,5 Prozent auf 317,8 Millionen Euro zurückgegangen. Dank eines Zustroms von 290.000 Vertragskunden sei der Umsatz dagegen um 4,3 Prozent auf 3,23 Milliarden Euro gewachsen.

Bei der Mobilfunk-Tochter 1&1 brach das Ebit wegen des Netzaufbaus um fast 40 Prozent auf 118,1 Millionen Euro ein. Gleichzeitig fand der Kunden-Exodus ein vorläufiges Ende. Mit 12,44 Millionen Verträgen lag die Zahl der Nutzer auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. In den vorangegangenen Quartalen hatte ein mehrtägiger Netzausfall eine Kündigungswelle ausgelöst. 1&1 bekräftigte das vor einigen Wochen reduzierte Jahresziel stabiler Kundenzahlen und Service-Umsätze.

Der Webhoster und Cloud-Anbieter Ionos setzte dagegen seinen Wachstumskurs fort. Der Umsatz habe um gut 19 Prozent auf 895 Millionen Euro zugelegt, teilte die United-Internet-Tochter mit. Das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) sei um mehr als 23 Prozent auf 268,7 Millionen gestiegen. Daher rechnet das Unternehmen für 2025 nun mit einem Anstieg des Ebitda um etwa 17 Prozent auf 530 Millionen Euro. Zuvor hatte es 520 Millionen prognostiziert.

Als Reaktion auf die Zahlen verloren die Aktien von United Internet und 1&1 im Frankfurter Frühhandel um bis zu 1,4 Prozent. Ionos-Titel gewannen dagegen knapp zwei Prozent.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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