Zeitung: Siemens will nicht kurzfristig bei Healthineers aussteigen

München (Reuters) – Der Münchner Technologiekonzern Siemens will sich einem Zeitungsbericht zufolge nicht kurzfristig von seiner Mehrheitsbeteiligung an der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers trennen.

Wahrscheinlicher sei weiterhin eine Reduzierung der Anteile, wenn Kapital etwa für Software-Übernahmen benötigt werde, berichtete das “Handelsblatt” am Donnerstag unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. “Wenn dann kritische Schwellen bei der Beteiligungshöhe erreicht werden, muss neu entschieden werden.” Der Druck von außen, den Anteil an Siemens Healthineers abzubauen, sei da, hieß es in dem Bericht. Doch sei unklar, was man mit dem Erlös machen würde und wie ein eleganter Ausstieg aussehen könnte.

Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas hatte Ende vergangenen Jahres laut über einen weitergehenden Rückzug bei Healthineers nachgedacht und eine Abgabe der Mehrheit ins Gespräch gebracht. Eine Entscheidung soll bis zum Kapitalmarkttag im Dezember fallen. Zunächst hatte Thomas angekündigt, die Beteiligung von gut 75 Prozent um fünf bis acht Prozentpunkte abzubauen, um einen Teil der milliardenschweren Zukäufe der US-Softwarefirmen Altair und Dotmatics zu finanzieren.

In zwei Schritten hat Siemens den Anteil inzwischen auf 71,1 Prozent reduziert und damit knapp 2,5 Milliarden Euro erlöst. Am Donnerstag sagte Thomas, man sei damit “noch weit entfernt von dem, was wir angekündigt haben”. Healthineers-Chef Bernd Montag hatte zuletzt bekräftigt, er würde einen höheren Streubesitz der Aktie begrüßen. Das Siemens-Aktienpaket ist noch immer rund 36 Milliarden Euro wert.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL760WM-VIEWIMAGE