“RND”: Apothekerverband fordert Vorgehen gegen Rabatte von ausländischen Versandapotheken

Berlin (Reuters) – Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis, hat laut einem Medienbericht von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) ein Vorgehen gegen die von ausländischen Versandapotheken gewährten Rabatte bei rezeptpflichtigen Medikamenten gefordert.

“Das ist ein klarer Gesetzesbruch. Hier muss der Staat eingreifen und dieses Verhalten bestrafen und unterbinden”, sagte Preis dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (RND) vorab. Wer sich nicht an die Spielregeln hält, dürfe nicht mehr für die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland tätig sein, mahnte er und betonte mit Blick auf die ausländischen Versandapotheken: “Ihnen muss das Handwerk gelegt werden, damit die Versorgung hierzulande sicher bleibt.”

Große Versandapotheken wie DocMorris oder ShopApotheke mit Sitz in den Niederlanden haben dem Vorabbericht zufolge nach einem kürzlich ergangenen Urteil des Bundesgerichtshofs wieder damit begonnen, Nachlässe zu gewähren. Das Urteil bezog sich demnach allerdings auf eine frühere Gesetzgebung. Aktuell verbietet das Sozialgesetzbuch Rabatte oder Boni bei der Einlösung von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Preis sagte: “Die Preisbindung darf nicht durch Boni oder Rabatte ausgehebelt werden, sonst kommen wir in einen ruinösen Preiswettbewerb.” Er forderte zudem höhere Honorare für die Apotheken: “Seit 13 Jahren hat es keine spürbare Erhöhung der Honorare gegeben, dabei sind die Betriebskosten wie zum Beispiel die Energie- oder Lohnkosten explodiert. Immer mehr Apotheken geraten an die Grenze der Wirtschaftlichkeit.”

(Bericht von Sabrina Frangos. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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