Umfrage: Wachstum der US-Wirtschaft legt zu – Industriekonjunktur zieht an

Washington (Reuters) – Die US-Wirtschaft hat im August einer Umfrage zufolge trotz der umstrittenen Zollpolitik von Präsident Donald Trump an Schwung gewonnen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – stieg um 0,3 Punkte auf 55,4 Zähler. Das ist der beste Wert seit Dezember 2024, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Donnerstag zu seiner monatlichen Unternehmensbefragung mitteilte. Das Barometer liegt damit deutlicher über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

“Das deutet darauf hin, dass die US-Unternehmen bisher ein starkes drittes Quartal verzeichnet haben”, sagte der Chefvolkswirt von S&P Global Market Intelligence, Chris Williamson. Die Daten signalisierten ein auf das Jahr hochgerechnetes Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent – das wäre fast doppelt so schnell wie im ersten Halbjahr mit 1,3 Prozent.

Die Verbesserung geht größtenteils auf die Industrie zurück. Hier stieg das Barometer auf 53,3 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Mai 2022. Im Juli hatte dieser Index noch bei 49,8 Zählern gelegen und ein leichtes Schrumpfen signalisiert. Ökonomen hatten damit gerechnet, dass die Industrie auch im August den Rückwärtsgang einlegen würde. Die Industrie profitierte dabei vom höchsten Auftragseingang seit anderthalb Jahren. Das Barometer für die Dienstleister sank dagegen leicht um 0,3 auf 55,4 Punkte. Ökonomen hatten allerdings einen kräftigeren Rückgang auf 54,2 Punkte prognostiziert.

Sowohl die Dienstleister als auch die Industrieunternehmen meldeten höhere Kosten. Als Hauptgrund für den Anstieg nannten sie die Zölle von Präsident Donald Trump, die er gegen Dutzende Handelspartner verhängt hat. Die Betriebe meldeten den zweitstärksten Anstieg ihrer Einkaufspreise seit Januar 2023. “Die Steigerungsraten beschleunigten sich in beiden Sektoren”, betonte S&P Global.

(Bericht von Dan Burns, geschrieben von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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